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Akte als ein Heiligthum des Freien beodachtet wissen wollen, wie Recht und
Geseh mit der eisernen Ferse der Militärautorität getreten und redllche
Männer und unschuldige Frauen auf das bloße Edict eines Despoten hin
in ferne Kerker geschlepst werden, und wenn es findet, daß dies Alles von
einem Bolke, welches sich noch vor ein paar Monaten im vollen Genusse
der Freiheit befand, geduldet und gut geheißen wird, so glaubt es, daß
zwischen einem solchen Volke und ihm selbst irgend eine radicale Unver-
träglichkeit bestehen muß. Mit einem solchen Volke können wir allenfalls
in Frieden leben; aber die Trennung ist unwiderruflich, und die Unab-
hängigkeit, die wir geltend gemacht haben, wollen wir mit nichts Underem
vertauschen.. Die Vereinigten Staaten haben durch die Gefangenneh-
mung unserer Commissäre au dem Trent eine allgemeine Gerichtsbarkeit
über das offene Meer beansprucht; indem sie auf ein unter seiner Landes-
slatge segelndes drittisches Schiff drangen und unsere Gesandten, während
dieselben sich unter dem Schutze und innerhalb des Gebietes einer neutralen
Nation befanden, verhafteten, haben sie die meistentheils selbst unter Bar-
baren heilig gehaltenen Gesandtschaftsrechte verletzt. Diese Herren standen
auf jenem Schiffe und unter seiner Flagge ganz eden so gut unter der Ge-
richtsbarkeit der brittischen Regierung, wie wenn sie auf brittischem Boden
gewesen wären, und ein Anspruch von. Seiten der Vereinigten Staaten, sie
in den Straßen von London zu verhaften, wäre ganz eben so berechtigt ge-
wesen, wie der, sie dort gefangen zu nehmen, wo sie in Wirklichkeit ge-
fangen genommen wurden.... Von der AUnsicht ausgehend, daß die Neu-
tralen der Erde meine Auffassung theilen müfsen, habe ich die betreffenben
Aktenstücke sammeln lassen, um die totale Unwirksamkeit der gegen unfsere
Küste proclamirten Blokade bis zur Evidenz zu beweisen, und werde ich die-
selben den Regierungen, die uns die Mittel, gehört zu werden, bieten wol-
len, unterbreiten. Obgleich- die Inkraftsetzung dieses, von den europkischen
Großmächten so selerlich verkündeten Gesetzes uns zum Vortheil gereichen
würde, so find wir zur erfolgreichen Führung des Krleges dennoch nicht
darauf angewiesen. So lange diefer dauert, werden die conföderirten
Staaten eine tegelmäßig wachsende Fähigkeit für die Bewaffnung, Beklei-
dung und Verproviantirung ihrer Truppen an den Tag legen. Sollten sie
gezwungen sein, Manches vom Luxrus und der Behaglichkeit des Lebens zu
opfern, so wird ihnen mindestens der Trost bleiben, daß sie auf diese Weise
mit jedem Tage unabhängiger von der übrigen Welt werden. Ob-
wothl es wahr ist, daß die Baumwolllieferung aus dem Süden nur durch
Umsturz unseres socialen Systems gänzlich abgeschnitten werden könnte, so
liegt doch auf der Hand, daß eine lange Dauer dieser Blokade Arbeitskraft
und Caxital auf andere Gewerbszweige hinlenken, und die Ausfuhr so ver-
mindern könnte, daß dies über alle jene, die im Auslande von diesem
Artikel abhängig sind, vollständigen Rnin bringen würde. Für jeden Arbeiter
im Süden, der dem Baumwolldau entzogen wird, würden im Auslande
vielleicht vier Personen, welche bisher durch die verschiedenen, aus der Ve-
uutzung der Baumwolle erwachsenen Gewerbe ihren Unterhalt fanden, sich
u einer Veränderung ihrer Beschäftigung gezwungen sehen. Mährend
er Krieg, der dazu geführt wird, uns das Recht der Selbstregierung zu
entreißen, diesen Zweck niemals erflllen kann, soll es sich noch zeigen, wie
weit er nicht in der Industrie der Welt eine Revolution hervorbringen
dürfte, die über andere Länder wie über uns schwere Leiden bringen kann.
Inzwischen setzen wir unsern Kampf sort im demuthvollen Bertrauen auf
die Vorsehung. Im Uebrigen verlassen wir uns auf nns allein Die Frei-
heit wird immer errungen, wo der unbesiegbare Wille, frei zu sein, vor-
handen ist, und wir kennen aus Erfahrung die Kraft, welche uns das Be-
wußtsein nicht allein von der Größe, sondern auch von der Gerechtigkeit
uUnserer Sache verleiht".