Full text: Europäischer Geschichtskalender. Zweiter Jahrgang. 1861. (2)

Außcreuropäische Staaten — Amerika. 283 
in irgend einer Weise gesergt werden. Ueberdies ist es nicht unm#glich, 
daß einige der Staaten ähnliche Gesetze in ihrem eigenen Interesse erlassen, 
wodurch Personen derselben Klasse auf deren Fürserge angewiesen werden. 
In diesem Falle empfehle ich dem Congresse die Vorkehrung zu tressen, daß 
solche Personen von diesen Staaten nach irgend einem Modus der Werth- 
bestimmung übernommen werden, daß sie bei der Uebernahme durch die 
Regierung der Vereinigten Staaten als frei augesehen werden, und daß in 
jedem Falle Schritte geschehen, um belde Klassen oder doch die eine, wenn 
die andere nicht vorkommen sollte, an irgend einem Platze oder Plätzen mit 
einem denselben entsprechenden Klima als Kolonisten angesiedelt werden. 
Es möchte gut sein, in Betracht zu ziehen, ob nicht auch die schon jetzt in 
den Vereinigten Staaten befindlichen freien Farbigen, seweit Einzelne es 
wünschen, bei dieser Kolonisation mitbegrissen sein könnten. Die Aus- 
führung dieses Planes schließt in sich die Erwerbung von Territorium und 
die Herbeischaffung von Geld. Da wir seit 60 Jahren Territorien erwarben, 
so ist die Frage der constitutionellen Befugniß, dies zu thun, für uns keine 
zweifelhafte mehr. Diese Befugniß wurde zuerst von Jesserson in Frage 
gesselt, der übrigens bei der Erwerbung Louisianas seine Zweifel aufgab. 
denn man sagen sollte, der einzige gesetzliche Grund der Landerwerbung 
sei der, weißen Männern eine Helmath zu schaffen, so wird dieser Zweck 
auch durch diese Maßregel erreicht, denn die Auswanderung der farbigen 
Bevölkerung schafft Raum für die weiße Bevölkerung, die sich hier befindet 
oder die hieher kommt“. 
Die Regierung legt die Aktenstücke über die Beziehungen der Ver- 
einigten Staaten zum Auslande vor. Bericht des Finanzministers 
Chase über die Finanzlage der Union. 
3. Dec. Frankreich unterstützt durch eine Depesche Thouvenels an den 
4. „ 
französischen Gesandten in Washington dies Begehren Englands 
wegen der Trentaffaire. 
Die Union lehnt ihren Beitritt zu der Convention zwischen Frank- 
reich, Spanien und England behufs Intervention in Merico ab. 
Depesche Sewards: 
„. . . Es ist wahr, wie die hohen Contrahenten annehmen, daß die Ver- 
einigten Staaten ihrerseits Beschwerden gegen Merico haben. Nach reif- 
licher Erwägung indessen ist der Präsident der Meinung, daß es in dieser 
Zeit unausführbar sein würde, Genugthuung dieser Beschwerden durch einen 
Akt. des Beitritts zur Convention zu suchen. Unter den Gründen für diese 
Entscheidung, welche der Unterzeichnete ermächtigt ist, mitzutheilen, sind 
1) daß die Vereinigten Staaten, so weit es ausführbar ist, vorziehen, an 
einer ihnen von dem Vater ihres Landes empfohlenen und durch eine glück- 
liche Erfahrung bestätigten tradslionellen Politlk festzuhalten, welche ihnen 
verbietet, mit fremden Nationen Bündnisse einzugehen, 2) da Merico ein. 
Nachbar der Vereinigten Staaten auf diesem Continent ist und ein in 
manchen seiner wichtigsten Einrichtungen dem unfrigen ähnliches NRegierungs- 
system besitzt, so haben die Vereinigten Staaten gegen diese Republik freund- 
schaftliche Gesinnungen und ein lebhaftes Interesse an der Sicherheit, Wohl- 
fahrt und dem Gedeihen derselben. Beseelt von diesen Gefühlen sind die 
Vereinigten Staaten in diesem Angenblick nicht geneigt, ihre Zuflucht ihrer 
Beschwerden wegen zu Zwangsmaßregeln zu nehmen, wo die mericanische 
Regierung durch innere Parteiungen tief zerrüttet und von einem aus- 
wärtigen Kriege bedroht ist, und begreiflich machen dieselben Gefühle sie 
noch weniger geneigt zu einem Allianzkriege gegen Merico. Der Unter- 
zeichncte ist ferner ermächtigt, den Gefandten zur Benechrichtigung der
	        
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