Die päpstliche Curie. 385
diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle werden
sie nicht überwältigen. Und wenn Ihr den Worten nicht glauben wollt, so
glaubt den Thaten. Wie viele Tyrannen haben nicht versucht, die Kirche
zu unterdrücken! Wie viele Scheiterhaufen, wie viele Gluthöfen, Zähne der
reißenden Thiere, geschärfte Schwerter: Sie haben Nichts vermocht! Wo
sind die Feinde? Sie sind dem Schweigen und der Vergessenheit anheim-
gefallen. Und die Kirche, wo ist sie: Sie glänzt heller wie die Sonne.
22. Dec. Der Papst ernennt, nachdem er es seit 1870 beharklich abge-
lehnt hatte, nunmehr doch wieder eine Anzahl von Cardinälen, näm-
lich: den Patriarchen von Lissabon, Nascimento, die Erzbischöfe Gui-
bert in Paris, Regnier in Cambray, Simor in Gran, Tarnoczy in
Salzburg, Barrio in Valencia, die Nuntien Chigi, Falcinelli, Franchie
und Oreglia, ferner den Jesuiten Pater Tarquini und den Augustiner
Pater Martinelli. Die Italiener äußern darüber große Befriedigung,
indem dadurch hinreichend erwiesen sei, daß der Papst in der Regie-
rung der Kirche nach allen Seiten und in jeder Beziehung in
keiner Weise gehindert sei und die angebliche „Gefangenschaft“ in der
That gar nicht bestehe.
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