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Schweden und Uorwegen.
den nördlichen noch fast ganz. Ich will Ihnen also vorbereitende Maßregeln
zur Anlegung einer Stammbahn im Norden der Gefle-Dala-Eisenbahn vor-
schlagen. Zur Erleichterung der von Altersher auf dem Lande ruhenden
Beschwerden bin Ich gesonnen, einen Vorschlag zum Aufhören des Kron-
brieftragens abzugeben. Verschiedene Veränderungen in dem Unterrichtswesen
bei unseren Elementarlehranstalten (d. i. höheren Schulen im Gegensatz zu
Volksschulen) sind in der letzten Zeit in Frage gesetzt worden. Nachdem ein
zur näheren Entwicklung der Angelegenheit eingesetztes Comité in dem ver-
flossenen Jahre seine Arbeit abgeschlossen hat, ist es nun meine Absicht, Ihnen
einen Plan zur Ordnung dieser wichtigen Angelegenheit vorzulegen. Indem
ich den Segen Gottes herabrufe auf den Reichstag, den ich hiemit für eröffnet
erkläre, verbleibe ich Ihnen, gute Herren und schwedische Männer, mit aller
königlichen Gnade und Huld stets wohlgewogen.“
27. Jan. (Schweden.) II. Kammer: Debatte über die feierliche Krönung
des Königs Oscar. Der von der I. Kammer genehmigte Vorschlag
wird von der II. Kammer so viel als verworfen.
Die Landmannpartei ist entschieden gegen den Vorschlag, den sie als eine
bloße, veraltete, aber sehr kostspielige Ceremonie ansieht. Am grellsten sind
die Einwendungen des ersten Redners, des radicalen Publicisten Hedin, wel-
cher u. a. äußert: „Was bezweckt man mit diesem Vorschlage? Glaubt man
vielleicht, daß die Kraft der königlichen Verpflichtungen dem Land und Volk
gegenüber durch unnöthige Ceremonien, welche dem einen widerlich und dem
andern komisch vorkommen, vergrößert wird Man kann davon überzeugt
sein, daß in unseren Tagen der wahre Werth dieser Ceremonien von, den-
jenigen durchschaut wird, für welche sie bestimmt sind, und daß man dadurch
das gerade Gegentheil von dem erreicht, wonach man gestrebt hat. Ich pro-
testire gegen die Wiederbelebung eines so veralteten Gebrauchs, welcher aus
der Zeit stammt, da das schwedische Volk sich vor dem römischen Papstthum
beugen mußte, welcher Gebrauch aber jetzt durchaus keine Berechtigung mehr
findet, weder in dem allgemeinen Zeitbewußtsein, noch im Geist unserer In-
stitutionen, und welcher außerdem zu bedeutenden Ausgaben führt.“" Der
Vorschlag wird eigentlich nur vom Vicepräsidenten, Frhrn. Akerhjelm, aber
auch nur sehr schwach, vertheidigt. Bei der Abstimmung liegt zunächst die
Frage vor: ob die Sache, so wie fie bereits von der ersten Kammer ange-
nommen ist, dem Bureau überwiesen werden sollte, damit dieses ein Schreiben
an den König, übereinstimmend mit dem eingereichten Vorschlag, ausfertigen
könne, welche Frage jedoch verworfen wird. Demnächst wird darüber abge-
stmt ob der Vorschlug einem besondern Ausschuß überwiesen oder ob der-
elbe sofort verworfen werden sollte, und für die erste Alternative wird nur
die geringe Mehrheit von 3 Stimmen erreicht, indem die Ueberweisung zum
Ausschuß mit 90 gegen 87 Stimmen angenommen wird. Der Antrag wird
als virtuell abgelehnt betrachtet. Der König kann ich einer neuen Dis-
cussion über die delicate Frage und einer mehr als wahrscheinlichen Ableh-
nung des für die Krönung erforderlichen Credits nicht nochmals aussetzen.
3. Febr. (Norwegen.) Eröffnung des Northings. Thronrede des Königs.
Dieselbe hebt die unerschütterliche Liebe des Königs zu Norwegen und
zum norwegischen Volke, sowie sein Zutrauen zu den auserkornen Män-
nern des Landes hervor, äußert als seinen Wunsch das ungestörte Zusam-
menwirken der vereinigten Reiche, erwähnt der fremden Mächte und namentlich
Dänemarks Theilnahme an der Trauer des Landes, sowie deren freundschaft-
liche Gesinnungen, hebt die guten öconomischen Zustände des Landes hervor
und verheißt Regierungsvorlagen betreffend Münzconvention, Geldbewilligung
für neu anzulegende Befestigungen und eine beschleunigte Vollendung der
Eisenbahn von Christiania nach Drontheim, die Gesetzentwürfe betreffend die