Schweden und Norwegzen. (Januar 19.—Februar 6.) 375
Körperschaft zu sprechen; solange er das Amt bekleide, werde er
dieses Recht auch wahren, und die Minderheit habe dasselbe nicht
allein anzuerkennen, sondern sich auch im Thinge demselben zu
unterwerfen.
Ende Dezember. (Kammerauflösung.) Die Regierung be-
schließt, den Folkething am 5. Januar aufzulösen und die Neu-
wahlen Ende Januar vornehmen zu lassen.
XIII.
Schweden und Norwegen.
19. Januar. (Schweden: Thronrede.) Der König eröffnet
den Reichstag.
In der Thronrede wird u. a. eine Vorlage betreffs Errichtung eines
Ministeriums für Ackerbau, Industrie und Handel angekündigt. Obgleich
höchst bedeutende Steuererleichterungen stattgefunden haben, schließt doch das
Budget mit 82.781,000 Kronen in Einnahmen und Ausgaben ab.
24. Januar. (Schweden: Kammerwahlen.) Der höchste
Gerichtshof bestätigt in der Appellationsinstanz die Stockholmer
Wahlen zur zweiten Kammer. Die Schutzzöllner haben im Reichs-
tage die Majorität mit 110 Stimmen.
25. Januar. (Schweden: Kabinetswechsel.) Der König
beruft die leitenden Persönlichkeiten der Schutzzollpartei des Reichs-
tages und erklärt, den Erzbischof von Upsala, Dr. Sundberg, mit
der Bildung eines schutzzöllnerischen Ministeriums beauftragen zu
wollen. Dieser lehnt jedoch am 28. Januar den Auftrag, ein neues
Kabinet zu bilden, ab.
2. Februgr. (Norwegen: Thronrede.) Der Storthing
wird mit einer Thronrede eröffnet, in welcher. Gesetzvorschläge in
betreff des Postwesens, der Erweiterung der Wirksamkeit der Staas-
bank und in betreff der Volksschulen angekündigt werden.
6. Februar. (Schweden: Neues Kabinet.) Der König
beauftragt den Baron Bildt mit der Neubildung eines Ministeriums,
das sich in folgender Weise bildet:
von Bildt, Staatsminister, Gonverneur Bergström Justiz, General-=
Intendant v. Palmstjerna Krieg, v. Essen Finanzen, Gouverneur Wenner=
berg Kultus, Lönegren ohne Portefeuille. Es verbleiben im Ministerium
der Minister des Auswärtigen, Graf Ehrenswörd, der Marineminister von