XV.
Die Türkei und ihre Vasallenstaaten.
1. Die Türkei.
25. Februar. (Streit zwischen dem Sultan und Baron
Hirsch.) In den Räumen der türkischen Botschaft zu Berlin findet
die Eröffnung des Schiedsgerichts in dem Streit des Sultans mit
der Eisenbahn-Gesellschaft des Baron Hirsch durch den an Stelle
des verstorbenen Präsidenten Pape zum Schiedsrichter ernannten
Geh.-Rat Prof. Dr. v. Gneist statt.
1. Hälfte März. (Kriegsentschädigung an Rußland.)
Die Pforte benachrichtigt den russischen Botschafter Nelidow (vgl.
S. 278), daß sie den Rest der Kriegsentschädigung im Betrage von
240,000 Pfund gegen den 27. d. M. bezahlen werde.
1. Hälfte August. (Unruhen auf Kreta.) Auf der Insel
Kreta kommt es zu lebhaften Unruhen zwischen den verschiedenen
politischen Parteien. Infolge der Ermordung eines türkischen Unter-
thanen durch die Matrosen des italienischen Schiffes Anna greifen
Türken die Mannschaft dieses Schiffes an. Infolgedessen werden
von den meisten Großstaaten Schiffe zum Schutz ihrer Unterthanen
an die kretensische Küste geschickt.
Mitte August—September. (Die Unruhen auf Kreta.)
Die Pforte beantwortet die griechische Note (s. dort) am 9. August
ihrerseits mit einer Note, die um die Mitte des Monats be-
kannt wird.
Die Note zählt zunächst die thatsächlichen Vorkommnisse auf, welche
zu den Unruhen auf Kreta geführt haben. Es heißt in dieser Beziehung:
„Im Gefolge der rein persönlichen Fragen, über welche sich vor kurzem
Zwistigkeiten zwischen der Mehrheit und der christlichen Minderheit der
kretischen Generalversammlung erhoben, deren Haß und Verfeindung bffent-