IV.
Spanien.
3. Januar. (Madrid.) Marschall Pavia f.
Er führte i. J. 1874 den Staatsstreich gegen den Präsidenten der
Republik Castelar aus und bereitete die Monarchit vor.
28. Januar. Spanien und Marokko.
Eine marokkan. Gesandschaft fordert Aufschub für die Ausführung
des Friedens von Marrakesch (vgl. 1894 S. 249). Der Gesandte wird in
Madrid von General Fuentes thätlich angegriffen (3. Febr.). Hierüber
hersscht große Erregung, die Regierung entschutdigt sich beim Sultan von
arokko.
Januar. Das Budget schließt in den Ausgaben mit
765 409 882, in den Einnahmen mit 758 430 122 Pesetas ab. Der
Fehlbetrag ist also 6978760 Pesetas.
6.—9. Februar. (Madrid.) Zollerhöhungen.
Die Deputiertenkammer genehmigt die Regierungsvorlage wonach aus-
wärtiges Getreide bei der Einfuhr nach Spanien mit einem Zoll von 2,50
Pesetas für das Hektoliter belegt werden soll. Der Senat stimmt am
9. Februar zu.
Die Vertreter der Generalräte von Castilien fordern eine Erhöhung
um mindestens 3 Pesetas.
14. Februar. Die Kammer beschließt in Cuba die Selbst-
verwaltung einzuführen.
24. Februar. (Madrid.) Vertrag zwischen Spanien und
Marokko.
Der Vertrag gewährt Marokko Erleichterung in der Entschädigungs-
zahlung und regelt die Streitfragen über die neutrale Zone bei Melilla.
Februar. Auf Cuba brechen Unruhen aus, so daß der Be-
lagerungszustand verhängt werden muß (25. Februar). Vgl. auch
Süd-Amerika.
März. (Madrid.) Militärische Unruhen. Ministerwechsel.
Am 14. und 15. März stürmen einige Hundert Offiziere die Redak-
tionen oppofitioneller Zeitungen wegen beleidigender Artikel gegen das Offizier-
korps. Der Kriegsminister tadelt die Ausschreitungen, entschuldigt sie aber
im Parlament mit der verletzenden Sprache der Blätter, weshalb es zu
heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Ministern und Vertretern der
Presse kommt. Es kommt aus diesem Anlaß zu weiteren Differenzen und