Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

VII. 
Italien. 
1. Januar. (Tripolis.) Infolge einer Vereinbarung der vati- 
kanischen Kurie mit der Regierung wird die apostolische Präfektur 
zum Vikariat mit der Jurisdiktion über ganz Libyen erhöht und 
mit diesem Amte der bisherige Präfekt von Tripolis Pater Rossetti 
betraut. 
3. Januar. König Viktor Emanuel läßt sich als Wähler in 
die Listen des zweiten römischen Wahlkreises eintragen. 
Seine Stimme wird aber für ungültig erklärt. 
4. Januar. Die Regierung hat der neuen Schiffslinie von 
Italien nach Brasilien das Patent zur Beförderung von Aus- 
wanderern entzogen, weil sie von Brasilien subventioniert wird. 
4. Januar. Glänzende Finanzen. 
Die Haupteinnahmen des Staates im zweiten Halbjahr 1912 weisen 
eine Vermehrung von 89293000 Lire gegenüber dem gleichen Zeitraum des 
Vorjahres und ein Mehr von 31659000 Lire gegenüber den Schätzungen 
des Budgets auf. Die Vermehrungen beruhen besonders auf Einnahmen, 
die ein Beweis für den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes sind. 
9. Januar. (Tripolis und Cyrenaica.) Durch königliches 
Dekret werden für Libyen zwei Zivilgouverneure mit den Amts- 
sitzen Tripolis und Bengasi ernannt und dem Kolonialminister 
unterstellt. 
12. Januar. Neue Forts an der Schweizer Grenze. 
Nach einer Meldung der Mailänder „Corriere della Sera“ baut 
Italien außer den am Eingang zum Veltlin und zum Splügen gelegenen 
Forts Fuentes und Montecchio ein anderes auf dem Olgiascahügel, der 
die Militärstraße vom Stilfser Joch nach Lecco beherrscht und ein viertes 
auf dem Paß von S. Jorio, das sich am Ende einer Straße erheben soll, 
die angeblich die Schweiz von Bellinzona her baut. 
19. Januar. (Rom.) Feier der Beendigung des libyschen Feld- 
zuges durch Paraden und Illumination. 
31. Januar. (Tripolis). Der „Popolo Romano" dementiert 
die Genfer Meldung der „Frankfurter Zeitung“ über die neue Organi- 
sation des Widerstandes der Araber dahin, daß sich fast alle Häupt- 
linge unterworfen hätten außer einigen des Dschebel Nefussa unter 
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