Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

Schweden. (Januar 15.—Oktober 28.) 605 
XIV. 
Schweden. 
15. Januar. Eröffnung der zweiten Session des Reichstages. 
Die vom Könige verlesene Thronrede bezeichnet die auswärtigen 
Beziehungen als freundschaftlich. Unter den Vorlagen sozialpolitischer Natur 
wird die über die allgemeine Altersversicherung hervorgehoben. Der Budget- 
entwurf für 1914 balanciert mit 275 217000 Kronen. Die Ausgaben für 
das Heer erfordern 55 121.000 Kronen, für die Marine 27 821 000 Kronen. 
Darunter befinden sich die Summen für zwei Unterseeboote. In einem 
außerordentlichen Voranschlag werden 2 Millionen für Kriegsschiffsmaterial 
gefordert. Insgesamt sind 42½ Millionen Anleihen für produktive Zwecke 
beabsichtigt. Ferner wird in der Thronrede eine Reorganisation des Aus- 
wärtigen Amtes angekündigt. 
2. Februar. (Stockholm.) Der Erfinder der kontinuierlichen 
Zentrifuge Dr. Gustav de Laval f im 68. Lebensjahr. 
21. Februar. Die von einer nationalen Sammlung für ein 
Panzerschiff aufgebrachten 500000 Kronen wurden dem Fond für 
eine Luftflotte zugeführt. 
4. März. (Stockholm.) Graf Konrad von Rosen, erster 
Kammerherr des Königs, 1. 78 Jahre alt. 
5. April. Die Regierung schlägt dem Reichstag vor, die 
Steigerung der Eisenerzgewinnung für die Jahre 1913—1923 um 
31 Millionen Tonnen zu gestatten. 
22. Mai. Der Reichstag hat nach lebhafter Debatte den Re- 
gierungsentwurf über die allgemeine Altersversicherung mit einigen 
vom Ausschuß vorgeschlagenen und von der Regierung gebilligten 
Anderungen angenommen. 
Der Gesetzentwurf kam mit 111 Stimmen gegen 28 in der ersten 
Kammer und mit 172 Stimmen gegen 25 in der zweiten Kammer zur An- 
nahme. 
11. September. (Stockholm.) Der Schriftsteller Gustav 
Jansson f, im Alter von 47 Jahren. 
1. Oktober. (Skarbarsjö in Skana.) König Gustav ist 
plötzlich erkrankt. Es handelt sich um ein altes Magenleiden, das 
schon im vorigen Jahr besorgniserregend auftrat. 
W. Oktober. In einem Prozeß gegen den ehemaligen Unter- 
offizier Toerngren wird das russische Spionagenetz nachgewiesen. 
Der Militärattache der russischen Gesandtschaft, Assanowitsch, soll durch 
eine Mittelsperson, den Handlungsgehilfen Holsteinsson, der über große 
Sprachkenntnisse verfügt, mit Toerngren in Verbindung getreten sein und 
sich wichtige militärische Geheimnisse Schwedens verschafft haben. Hierbei
	        
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