IV.
Spanien.
9. Jan. Kabinettskrise.
Ministerpräsident Graf Romanones unterbreitet dem König die
demission des Kabinetts. Die Kabinettskrise, die nach den Aussagen der
Parteiführer ihren Grund in innerspan. Angelegenheiten (den von den
pan. Rapitalisten wie der span. Landwirtschaft gleichmäßig bekämpften
Steuerplänen des —ns Alva) hat, wird gelöst, indem das Mini-
erium im Amte bleibt.
27. Jan. Durch Kgl. Erlaß wird die Parlamentsseffion 1916
geschlossen und die Eröffnung der neuen Session auf den 29. Jan.
angesetzt.
Dadurch wird es der Regierung ermöglicht, die früher eingebrachten
Gesetzentwürfe abzuändern und einen neuen parlamentarischen Arbeitsplan
zu entwerfen.
27. Jan. Beaufsichtigung der Schiffahrt.
Der Verkehreminister erläßt eine Verfügung, wonach bei Strafe
Schiffsverkäufe nicht ohne Genehmigung der Regierung vollzogen werden
können und alle Fahrten span. Fahrzeuge in heimischen x- beginnen
und endigen müssen.
29. Jon. Wiedereröffnung des Parlaments.
In der Kammer wird Villanueva mit 256 Stimmen wieder zum
Präsidenten gewählt.
6. Febr. Alle Stationen für drahtlose Telegraphie werden unter
Regierungsaufsicht gestellt.
14. Febr. Ministerpräsident Graf Romanones Überreicht dem
deutschen Botschafter folgende Note als Antwort auf die deutsche
Note vom 31. Jan.:
Die Kal. Regierung hat die Note eingehend geprüft, die Ew. Durch-
-oucht' mir am 31. Jan. überreicht haben und in der der bestimmte Ent-
chluß der deutschen Regierung angekündigt wird, vom folgenden Tage ab
eden Schiffsverkehr um Großbritannien, Frankreich, Itolien und im öst-
lichen Mirtelmeer ohne weiteres und mit allen Mitteln zu unterbrechen; ich muß
agen, daß ihr Inhalt die Kgl. Regierung sehr schmerzlich berührt hat. Die kor-
rekte neutrale Haltung, die Spanien von Anfang an eingenommen und die es
mit unerschütterlicher Festigkeit und Loyalität aufrechtzuerhalten gewußt
hat, gibt ihm das Recht, zu verlangen, daß das Leben seiner den Handel
zur See betreibenden Untertanen nicht in so ernste Gefahr gebracht wird:
sie gibt ihm auch das Recht zu verlangen, daß dieser Handel auf dem ge-