IIEIITIEIIIIIIIIITIIIE
Brest-Litowsk und nehme den Kampf auf, um ihn zu beseitigen. — Am 18.
reichen die poln. Minister Dr. Cwiklinski (Unterricht) und Dr. v. Twar—
dowski (M. f. Galizien) ihr Abschiedsgesuch ein, das jedoch vom Kaiser
(am 19.) abgelehnt wird.
11. Febr. (Böhmen.) Bildung eines tschech. Blocks.
Die jungtschechische Fortschrittliche und Staatsrechtliche Partei und
die Fortschrittliche Volkspartei der Tschechen schließen sich zu einer
Partei, der „Tschechisch-Staatsrechtlichen Demokratie“ zusammen
und wählen den Abg. Kramarsch zum Obmann. Die neue Partei ver-
öffentlicht eine Kundgebung an das tschech. Volk, in der erklärt wird, daß
der Krieg den Gedanken der staatlichen Freiheit der tschech.-slowak. Nation
zum Eigentum des Volkes gemacht habe. Die Aufgabe der neuen Partei
sei es, durch gemeinsame nationale Anstrengung ein eigenes Staatsgebäude,
den tschech. Staat, zu erkämpfen und aufzubauen, dessen Fundamente die
historischen, unteilbaren Länder der böhmischen Krone und der Slowakei
bilden. Der tschechische Staat werde ein demokratischer Staat sein. Seine
gesamte Macht werde aus dem Volke hervorgehen.
11. Febr. (Ungarn.) Veränderungen im Kabinett.
Der König enthebt den Ministerpräsidenten Dr. Wekerle auf Antrag
von der prov. Leitung des Finanz= und Ackerbauministeriums und ernennt
Dr. Alexander Popovics zum Finanzminister und den Grafen Bela
Serenyi zum Ackerbauminister.
12. Febr. Kundgebungen des Kaisers.
Anläßlich des Friedensschlusses mit der Ukraine erläßt Kaiser
Karl ein Manifest „An meine Völker!“, worin er diesen Frieden als
„die erste Frucht des um unsere Erhaltung geführten Verteidigungskampfes“
bezeichnet und der Zuversicht auf eine nahe, glückliche Zukunft“ Aus-
druck gibt.
Am gleichen Tage erläßt er im Hinblick auf die russ. Erklärung
über die Beendigung des Kriegszustandes einen Armeebefehl,
in dem er vor allem der Leistungen der österr.-ung. Wehrmacht am San
und am Dunajec während der ersten Kriegsmonate gedenkt.
16. Febr. Abberufung d. österr.-ung. Kommission in Petersburg.
Amtlich wird dies mit der derzeit in Rußland, insbesondere in Peters-
burg, herrschenden Anarchie und der hierdurch bedingten Unsicherheit begründet.
17. Febr. Mitteilung Kaiser Karls an den Präsidenten Wilson.
(Näh. s. Anh. I.),
19. Febr. (Osterr. Abg.«Haus.) v. Seidler über den Frieden
mit der Ukraine.
Nach Rücksprache mit dem Minister des Aeußern gibt Ministerpräsident
Dr. v. Seidler angesichts der bei den Polen herrschenden Erregung eine
Erklärung über die nordöstlichen Verhältnisse ab, worin er zunächst dar-
legt, daß die Hauptbedeutung des Vertrags mit der Ukraine in der ver-
einbarten Lieferung von Lebensmitteln liege. Diese seien vorhanden, aber
die Schwierigkeiten des Transports seien angesichts der Zunahme der
Anarchie in Rußland außerordentlich groß. Bezüglich der Cholmer
Klausel teilt v. S. mit: Von dem Vertreter der ukrain. Rada und der
österr.-ung. Regierung wurde gestern eine ergänzende interpretierende Er-
klärung zu dem Friedensvertrage unterfertigt, wonach das Cholmer Gouver-
nement nicht an die ukrainische Republik fällt, sondern über dessen Los.