Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Vierunddreißigster Jahrgang. 1918. Zweiter Teil. (59b)

568 FPereinigte Staaten zon Merdamerike und Kanabs. (Febr. 16. 20.) 
Interessen der Menschheit vorherrschen sollen, der Wunsch der aufgeklärten 
Menschen allenthalben ist. Ohne diese neue Ordnung wird die Welt ohne 
Frieden sein und das menschliche Leben wird der erträglichen Bedingungen 
für das Dasein und die Entwicklung entbehren. Nachdem wir nun einmal 
unsere Hand an die Durchführung dieser Aufgabe gelegt haben, werden wir 
nicht umkehren. Ich hoffe, es ist nicht nötig, hinzuzufügen, daß keines der 
Worte, die ich gesprochen habe, als Drohung beabsichtigt ist. Das entspricht 
nicht der Gesinnung unseres Volkes. Ich habe so gesprochen, nur damit 
die ganze Welt den wahren Geist Amerikas erkenne, damit die Menschen 
überall wissen mögen, daß unsere Leidenschaft für Gerechtigkeit und Selbst- 
regierung nicht eine bloße Leidenschaft in Worten ist, wohl aber eine Leiden- 
schaft, die, wenn einmal in Bewegung gesetzt, befriedigt werden muß. Die 
Macht der Ver. St. ist keine Bedrohung für irgendeine Nation oder irgendein 
Volk. Sie wird nie zum Angriff oder behufs Befriedigung eigener selbst- 
süchtiger Zwecke angewandt. Sie entspringt der Freiheit und tritt für den 
Dienst der Freiheit ein. 
(Auf die Rede haben Reichskanzler Graf v. Hertling am 25. Febr. 
I#. Tl. 1 S. 86 ff.) und Graf Czernin am 2. April (s. S. 22 ff.] geantwortet.) 
15. Febr. Kontrolle der Ein= und Ausfuhr. 
„Reuter- meldet aus Washington: Präsident Wilson hat durch eine 
Bekanntmachung verfügt, daß alle Ein-- und Ausfuhren aus allen Ländern 
vom 16. Febr. ab der Erlaubnis des Kriegshandelsamtes bedürfen. Dadurch 
wird das Kriegshandelsamt die Aufsichtsbehörde des gesamten Handels der 
Ver. St. Eine dienstliche Erklärung des Amtes besagt: Die Beförderung 
unserer Heere nach Frankreich und die Aufrechterhaltung eines beständigen 
Nachschubs von Vorräten und Munition verlangen die Verwendung jeder 
Tonne Schiffsraum. Die Ausfuhrbeschränkung ist auch notwendig, um die 
Erzeugnisse Amerikas den Ver. St. und den Verbandsmächten zu erhalten. 
Ueber den Ueberschuß muß, soweit möglich, derart verfügt werden, daß den 
südamerik. Ländern, die immer von uns abhängig waren, geholfen wird. 
Keineswegs dürfen aus dem Ueberschuß Deutschland und seine Verbündeten 
Nuutzen ziehen. Die Erklärung führt weiter aus, daß die Ausfuhrbestimmungen 
kein Verbot der Ausfuhr oder Einfuhr bedeuten, jedoch dem Präsidenten die 
Macht in die Hand geben, sie zu regeln. Es werde alles versucht werden, 
unnötige Behinderungen des Außenhandels zu vermeiden. 
15. Febr. (Repräsentantenhaus.) Kriegskreditvorlage. 
„Reuter“ meldet aus Washington: Dem Repräsentantenhaus liegt ein 
zustimmender Bericht vor über einen Kriegskredit von einer Milliarde Dollar, 
der größten Anforderung in der Geschichte des Repräsentantenhauses. Dieser 
Kredit ist zur Deckung des sofortigen Bedarfes der Kriegs--, Marine- und 
anderer Departements bestimmt. Nach einer „Havas"“-Meldung vom 20. 
hat das Haus den Kredit bewilligt. 
20. Febr. Kundgebung des Arbeiterverbandes. 
„Reuter“ meldet aus Washington: Das Exekutivkomitee des amerik. 
Arbeiterverbandes veröffentlicht am Ende einer siebentägigen Tagung 
eine Erklärung, worin es heißt: Die arbeitenden Klassen haben bewiesen, 
daß sie gewillt sind zur vollständigen Hingabe an die Ideale, für die sie 
in den Krieg eingetreten sind und die ihren besten Ausdruck in der Botschaft 
Wilsons an den Kongreß v. 8. Jan. gefunden haben. Die Erklärungen 
Wilsons sind in vollständiger Uebereinstimmung mit den grundsätzlich durch 
das Uebereinkommen der amerik. Arbeiterpartei von Buffalo angenommenen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.