Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Vierunddreißigster Jahrgang. 1918. Zweiter Teil. (59b)

Afriks. (Aug. 3.— Dez. 27.) Asien. (Jan. 18.) 631 
Land zu verkaufen, um sich auf diese Weise für das Defizit in den Ver- 
waltungsausgaben zu entschädigen. 
Die Entscheidung wird als wichtiger Präzedenzfall und als erster 
Schritt zur Einverleibung Rhodesias in die Südafrik. Union gefeiert. 
3. Aug. (Agypten.) Budget 1917. 
„La Bourse Egyptienne“ v. 3. Aug. 1918 bringt folgende Zahlen des 
äg. Budgets für 1917: Einnahmen 23166074 äg. Pf., Ausgaben 22196948 
äg Pf., mithin Ueberschuß 669126 äg. Pf. Davon wurden 389 257 äg. Pf. 
an Prägegewinn dem Silberreservefonds und der Rest von 279869 äg. Pf. 
dem allgemeinen Reservefonds überschrieben. Der Stand der Reservefonds 
am 31. März 1918 war: Silberreservefonds 1385257 äg. Pf., Allgemeiner 
Reservefonds 6770 139 äg. Pf. Zum Zwecke der Amortisation wurden durch 
die Caisse de la Dette publique im Jahre 1917 175200 äg. Pf. verausgabt. 
25.Okt. (Südafrik. Union.) Forderung des Selbstbestimmungs- 
rechtes. 
Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" veröffentlicht ein in einer Ver- 
sammlung von Angehörigen des Freistaates beschlossenes Manifest der 
republikanischen Buren von Südafrika, das sich auf die Erklärungen 
Wilsons und Lloyd Georges über das Recht der Völker, die eigene Re- 
gierungsform selbst zu bestimmen, beruft und die Anwendung dieser Grund- 
sätze auf den Burenfreistaat verlangt. 
27. Dez. (Deutsch-Südwest.) Forderung einer Deutsch-süd- 
westafrikanischen föderalen Republik. 
Den „Times“ wird aus sehr guter Quelle aus Kapstadt gemeldet, daß 
die deutschen Bewohner Deutsch-Südwestafrikas eine Bittschrift 
an den Präsidenten Wilson gerichtet haben, in der sie betonen, angesichts 
des politischen Selbstbestimmungsrechtes der Völker eine Republik in föderalem 
Verbande mit Deutschland bleiben zu wollen. In dem noch nicht veröffent- 
lichten Text dieser Bittschrift soll u. u. bemerkt sein, daß die Eingeborenen 
Deutsch-Südwestafrikas eine derartige Regierung sehr gerne sehen würden 
und vollständig damit einverstanden seien. 
XXXI. 
Asien. 
18. Jan. (Japan.) Das Marineministerium teilt mit, daß ein 
jap. Kriegsschiff nach Wladiwostok abgesandt worden ist. („Reuter.") 
Die russische Regierung erhebt gegen das Vorgehben Japans 
Protest. Der jap. Geschäftsträger in Petersburg übermittelt daraufhin, wie 
der „Voss. Ztg.“ am 27. indirekt aus Petersburg gemeldet wird, dem Kom- 
missariat des Auswärtigen eine Erklärung seiner Regierung, worin dar- 
gelegt wird, daß die Landung jap. Detachements zum Schutze des Lebens 
und Eigentums der Ausländer in Wladiwostok notwendig geworden sei. 
Die jap. Regierung sei verpflichtet, weitere Angriffe gegen die konsularischen 
Vertretungen in Wladiwostok und die Vernichtung jap. Eigentums zu ver- 
hindern. Für die bisher durch Ausschreitungen des Pöbels angerichteten
	        
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