Full text: Sammlung der Gesetze und Verordnungen für das Königreich Sachsen vom Jahre 1832. (1)

uͤber 
Anweisung 
die zur Desinficirung von Personen und Reinigung von Wohnungen 
und Effecten anzuwendenden Mittel, und das dabei zu beobachtende 
Verfahren. 
8. 1. 
Desinfections- Jur Reinigung der Menschen, Zimmer und Effecten, welche der Ansteckung ausgesetzt ge- 
oder Reini= wesen sind, kann man sich folgender Mittel bedienen, deren Gebrauch unten näher bestimmt 
gungsmittet. 
werden wird: 
1.) Die Erneuerung der Luft, das Lüften der Fenster und Thüren; für Menschen die 
Bewegung in freier Luft. 
2.) Weinessig zum Waschen einzelner Theile des Körpers und von Effecten, zum Be- 
3.) 
sprengen des Fußbodens, oder Räuchern, indem man denselben auf dem erwärmten 
Ofen, oder auf einer Lampe, verdünsten läßt. Hierzu kann man sich auch des ge— 
würzhaften Weinessigs bedienen, oder dem Weinessige einige Gewürznelken, Lavendel- 
blumen, oder trockne Rosenblätter zusetzen. Zur Reinigung von Zimmern, aus denen 
man die Bewohner wenigstens einige Stunden entfernen kann, sind auch Dämpfe aus 
gleichen Theilen Essig und Theerwasser, oder auch Holzessig zu empfehlen. 
Chlordämpfe; diese können auf folgende Weise entwickelt werden: a) ganz einfach, 
indem man eine beliebige Menge concentrirte Salzsäure in ein Gefäß von Glas, 
Steingut oder Porzellan gießt, nach und nach Chlorkalk in kleinen Portionen hinzu- 
schüttet und mit einem Stabe von Glas oder gebranntem Thon umrührt; (7*4 Pfund 
Chlorkalk und 12 Loth Salzsäure sind zu einer starken Räucherung für zwei Stuben 
von mittler Größe hinreichend;, bD) oder man bedient sich der Guiton Morveau- 
schen Räucherungen; es werden nämlich drei Theile gepulvertes Kochsalz und zwei 
Theile Braunstein, die man sorgfältig unter einander reibt, in eine Schale von Glas, 
Steingut oder Porzellan gebracht, so viel Wasser hinzugegossen, als nöthig ist, einen 
dicklichen Brei zu bilden, und dann zwei Theile concentrirte Schwefelsäure nach und 
nach unter Umrühren hinzugetröpfelt. 
4.) Flüssige Chlorpräparate: a) Chlorkalilösung; ein Theil Chlorkali wird in zwölf 
Theilen Wasser aufgelöst. Dieses Mittel dient vorzüglich zum Waschen einzelner 
Theile oder des ganzen Körpers von Menschen. b) Chlorkalklösungj; ein star- 
kes Chlorkalkwasser wird aus einer Lösung von einem Theile Chlorkalk in zehn
	        
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