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3.) wenn der Angeschuldigte muͤndlicher Bestellung nicht Folge geleistet hat, oder
4.) wenn demselben schriftliche Erklaͤrung und Verantwortung abgefordert wird.
(s. §. 62. ff.)
. 360.
ee) Präjudiz.
Mündlichen Ladungen soll eine Verwarnung nicht beigefüge werden.
Jede schriftliche kadung des Angeschuldigten zum persönlichen Erscheinen und zur Ver—
nehmung, oder zur schriftlichen Verantwortung, ((. F. 62. ff.) oder endlich zu einer andern
Verhandlung vor dem Untersuchungsrichrer, ist unter Präjudiz zu erlassen.
Wenn der Zweck der Vorladung ist, von dem Angeschuldigken durch dessen mündliche
oder schriftliche Vernehmung über den Grund oder Ungrund der Anschuldigungspunkee
Erklärung (Bekenntnisse) zu erlangen; so soll der tadung die Verwarnung eingeschalter
werden, daß der Geladene, im Falle seines Aussenbleibens oder der Unterlassung, oder un-
vollskändigen Bewerkstelligung seiner schriftlichen Verankwortung, des gegen ihn Angezeigten
für geständig und überführt geachtet, und dem gemäs wider ihn entschieden werden soll.
Beabsichtige die unfersuchende Behörde durch die Ladung des Angeschuldigeen die, von
letzterm zu bewirkende Recognition einer Urkunde, o ist letztere der tadung in Abschrift und
vorsiehendem Präjudiz noch die Verwarnung beizufügen, daß bei seinem Aussenbleiben die
Urkunde für anerkannt zu achten.
8. 37.
si) Fristen.
Zur Gestellung vor dem Untersuchungsrichter ist dem Angeschuldigten eine Frist von
a.) mindestens einem Tage bis hoͤchstens drei Tagen, bei muͤndlichen Vorladungen,
ferner
b.) von mindestens drei bis hoͤchstens acht Tagen bei schriftlichen Vorladungen in
geringfügigen Sachen, (s. §. 34. Nr. 2. und §. 35. Nr. 3.) und endlich
I.) von mindestens ache# bie höchstens vier zehn Tagen in wichtigern Fällen, (ct. J. 35.
Nr. 2.)
vom Tage der mündlichen Bestellung oder Einhändigung der schrifrlichen kadung an ge-
rechnet, einzuräumen.
. 38.
b) zu andern Handlungen des Untersuchungs-Verfahrens.
Auf alle übrigen, an den Angeschuldigten zu erlassenden Ladungen sind die 9#is 32.
33. 34. 35. und 37. enthaltenen Borschrifcen ebenfalls anwendbar. Enthalten dieselben
ein Prajudiz, so müssen sie stets schriftlich erfolgen.
. 39.
aa) zu Eidesleistungen.
Wird der Angeschuldigke zu Leistung eines Eides geladen, so geschieht dies unter der Ver-
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