Full text: Sammlung der Gesetze und Verordnungen für das Königreich Sachsen vom Jahre 1833. (2)

(549) 
F. 169. 
Wäre hingegen weder Caurionsbestellung noch Beschlagnahme des abgabenpflichtigen 
Gegenstandes bewirke, so har die Untersuchungsbehörde entweder 
a) mit Einlegung milicairischer Erecution, unter Beobachtung der deshalb in der Or- 
donnanz vom 19. Juli 1828. 1s8ter Theil 96. 164. 165. und 166. und in der 
Beilage zu derselben §#. 76. bis mic 80. ertheilten Vorschriften, oder 
b) mit Beschlagnahme eines, für den Angeschuldigten eingehenden, Gegenstandes, oder 
endlich 
e) mit Regquisition der competenten Justizbehörde wegen Verkümmerung, Veräuße- 
rungsverbot oder Auspfändung « 
zu verfahren. · 
Dagegen darf wegen einzubringender Geldbußen die Subhastation von Grundstuͤcken 
niemals beantragt und verfuͤgt werden, insofern nicht der Angeschuldigte darein willigt. 
Wohl aber ist es · » 
d) gestattet, Grundstücke sequestriren zu lassen, und die Nutzungen zu Tilgung schul- 
diger Strafen, Abgaben und Kosten zu verwenden. 
§. 470. 
.#)militairische Execution. 
Wähle die Unrersuchungsbehörde das §. 169. unter a. angegebene Zwangsmittel, so ist 
die betroffene Militairbehörde um Gestellung der erforderlichen Mannschaft zu ersuchen. Es 
wird jedoch hiermit verordnet, daß von diesem Zwangemittel nur dann Gebrauch gemacht 
werden darf, wenn in der Nähe des Orts, wo der Angeschuldigte sich aufhält, Stand- 
quartiere befindlich sind und der Betrag der Geldbußen nebst Ersatzgelder (ausschließlich der 
Kosten) mindestens zehn Thaler erreicht. 
§. 471. 
Wegen rückständiger Untersuchungskosten allein darf unter keiner Bedingung milicairi- 
sche Execution eingelegt werden. 
. 172. 
6868) Beschlagnahme eines dem Schuldigen zugehdrenden Gegenstandes. 
Mie Beschlagnahme eines dem Werurtheilcen zugehörigen Gegenstandes, als Zwangs- 
maßregel, kann nur bei der Zoll= und Elbzoll-Regie verfahren werden. Diese Beschlag- 
nahme darf auch von den Verwaltungsbehörden nur in Bezug auf solche abgabenpflichrige 
Gegenstände unmittelbar verfügt werden, welche sich noch nicht in dem Gewahrsam des An- 
geschuldigten befinden. Im enrgegengesetzten Falle ist die Justizbehörde zu requiriren.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.