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elnen großen Patenthut, schwarzes Halstuch, und schwarze manchesterne; oder auch gelbe
Nanquin= Beinkleider und Schuhe, und Kamaschen von Nanguin. 2) beibsäger bink. Der-
selbe ist von Statur groß und schlank gewachsen, länglichen und bleichen Angesichts, hat
braune abgeschnittene Haare, und dergleichen Angbraunen, blaue Augen, hohe Stirne, mit-
telmäsigen Mund, erwas gebogene große Nase, spiziges Kinn, ist ohngeséhe zo 34 J. ale,
und trug gewöhnlich einen hechtblauen Ueberrok mit grünem tuchenem Kragen und Aufsschlä-
gen, dreiekigten Hut, zuweilen aber auch einen runden, gelbe Nanquin, und hellgrüne lange
Beinkleider und Stiefel ohne Stulp oder Umschlag. Mergentheim, den z. Jul. 1809.
Königl. Wäürttemberg allergnädigst angeerdnetes Martial Gericht.
Alpirspach. Die der hiesigen Cameral-Verwaltung eigenthümlich zustehende bisher in hiesigem Ort
estandene Ziegelhütte wird in Gemäsheit eines von König Hochlöbl. Ober- Finanz. Kammer erlassenen al-
gnaͤdigsten Tefedls mit den vorhandenen Oefen u. Geräthschafken unter der Bedingung im öffentlichen Auf-
streich verkauft werden, daß dieselbe abgebrochen und ausserhalb des beiigen Orts in einer nicht beträchtlichen
Entfernung wieder aufgedaut werde. Es werden übrigens zweierlei Verkaufs-Versuche vorgenommen: bei dem
Einen wird die Ziegelhütte auf den Abbruch, mit Ausnahme der zum Ziegel-Ofen und zum Bietrieb des
Ziegler-Handwerks gehörig brauchbaren und untrauchbaren Materialien, samt dem Mlaz, worauf solche steht,
zum Verkauf ausgeboten, und bei dem zweiten Versuch wird die Ziegelhütten-Gerechtigkeit, mit den vorhan-
denen zum Jiegel Ofen und ZieglerJ Hamwerk gehörigen drauchbaren und unbrauchbaren Materialien beson-
ders verkauft werden. Die Verhandlung wird am Donnerstag den 2F. Jul. Morgens 8 Uhr auf dem hiesigen
Rathhaus vorgenommen, und die Kaufsliebhaber, welchen vor der Versteigerung die weitere Bedingungen wer-
den eröfnet werden, haben sich mit obrigkeitlichen Zeugnissen ihres Pradikats und Vermögens auszuweisen.
Den 12. Jul. 1809. Kreissteuerrath des Calwer Kreises und Cameral-Verwalter zu Alpirspach.
Warthaufen. Die zu diesem Schloßgut gehbrigen, und seither in eigener Administratson geloffene
Oeconomie= Geda#e, Gürten, Güter und Ziegelhiü#rte werden unter Vorbehalt allergnädigster Ratisicakion an
den Meistbietenden in Pacht gegeben werden. ieselbe bestehen in folgendem: r) Schweizerei: In der untern
Etage des Schweizers, eine Wohnung, bestehend in 4. heizbaren Zimmern mit 2 Oefen, 1 Küche, 1 Speis-
Gewölbe, 1 Milchkammer, 1 Keller, 1 Kammer für die Knechta, 1 Sattelkammer, und 2 Kammen für
die Mégde, 2 Thennen, 1 Remise, Heuböden, und die nöthige Frucht peicher, r Pferd-Stallung für o Pferde
und Stallung für das erforderliche Rindvieh, nebst einer nicht unbedeutenden Anzahl Vieh; 21 gemeinschaftli-
ches Wasch-und Bakhauß; 1 Holz" Magazin, 1 Schweinstall mit 4 Abtheilungen, 1 Heustadel von Holz u.
Bretter beschlagen, in der untern Wiese; ohngefähr 100 Mrg. Aeker in allen 3 Oeschen, worauf 200 Obst-
Bäume der besten Gattungen stehen; 56 Mg. Wiesen; den sogenannten Schüfer-Garten von 2 Morgen,
ohngesähr § Morgen Anwände und Berg. ie Caution ist das jährliche Pachtgeid, und muß der Beständer
wenigstens ein Vermögen von # bis gooo fl. besilzen. 2) Gärtnerei: l Wohnung bestehend in 4 Zimmern,
wovon 3 mit 2 Oefen geheizt werden können, 1 Küche, 1 Speißkammer, 1 Keller, Plaz zu Holz, und ohn-
gefähr 4 bis 5 Stük Vuh; 2 mit einem Haag ganz eingemachter Garten von #1 Morg. mit einer Baumschule
mit ungefähr Zooco Stück Baͤume, 2 Garten-Häuschen, und 1 kleiner Weiher. Caution ist fuͤr das jaͤhrliche
Pachtgeld zu steilen, und muß der Beständer ein Vermägen von bis go fl. besitzen. 7 1 Ziegel Stadel mit
einer besonders stehenden Wohmung nebst einem kleinen Gemüß = Gärtle und 1 Mrg. Aker. Der Bestä#der
muß für den jährlich-n Ertcag Laution leisten, und cin Bermögen von 2 bis Zoo fl. besitzen. Zur Ausstreich
Verleihung der Schweizerei ist Montag der 24. Jul. zur Gürtnerei, Dienstag der 35. Jul und zu der 8ie-
elhücte Mittwoch der 26. Jul. d. J. anderaumt, an welchen Tägen sich die Liebhäber, versehen mit legalen
ermögens-Zeugnißen auf dem Königl. Schloße zu Warthausen einzufinden haben. Biberach, den 24. Jun.
1800. Kön. Verleihungs-Commission, Oberamtmann Ritter des Königl. Eivil= Verdienst. Ordens,
. „v. inger.
Schöntbal. Nachstehende militairpflichtige Unterthanen= Söhne aus busshet Oberamte werden on-
durch zum lezkenmal mit der Bemerkung, daß ihr Veimögen bereits annotirt worden, aufgefordert, sich bin-
nen 3 Monaken bei unterzeichneter Stelle zu melden, widrigenfalls sie die wirkliche Confiscction ihres gegen-
wärtigen und zukünftigen Vermegens neben dem Verlust des Bürger und Unterthanenrechts zu gewärtizen
haben. Von Bieringen: Franz Schwaab. Jos. Seiz. Ant. Keilbach. Melchior Schwaab. Franz