Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1809. (4)

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Wiesenstaig. Zum dritten- und leztenmal werden nochstehende Cantonspflichtige des hlesigen Ober- 
amts aufgefordert, vinnen 3 Monaten bei dem ihnen vorgesezten Oberamte und zu der im Jan. 1810 vorge- 
henden Coͤnscription unfehlbar zu erscheinen, indem sie nach fruchtlosem V.rlauf tieses lezten Termins ohne 
weiters zu erwarten haben, daß nicht nur ihr Vermoͤgen konfiscirt, sondern auch sie des Unterthanen: und 
Buͤrgerrechts verlustig erklaͤrt werden, und zwar: Bon Wiesenstaig: Joh. Ge. Rink, Hafner. Mich. 
Storr, Zeugmacher. Joh. Lutz, Schneider. Jak. Sailer, Schumacher. Franz Tav. Reitter, Schumacher. 
Alois Stirmlinger, Kirschner. Franz Kav. Maier, Strumpfstriker. Alois Bann näller, Nagelschmdd. Von 
hhlhausen: Joh. Zimmermann, Zimmermann. Tbom. Almendinger, Hasner. Joh. Ge. Natter, 
Schmidt. Joh. Alweendiner Zimmermann. Franz Kav. Straub, Chiruraus. Von Ditzenbach: Jof. 
Steiner, Schumacher. Joh. Streiner, Weber. Von Deggingen: Joh. Kelle, Maurer. Jak. Schall, 
Maurer. Ge. Wagner, Maurer. Sebast. Hetzel, Kaufmann. Von Westerheim: Mattb. Baur, 
Schumacher. Christoph Wagner, Glaser. Kän Oberamt. 
Cantstadt. Der unter dem leichten Infanterie -Bataillon v. Wolf gestandene Corporal Johann Jakob. 
Wiedmann von Ublbach, disseirigen Oberamts gebürtig, ist den 16. Sept. d. J. aus dem Kloster Neuburg im 
Oestreichischen desertirt. Alle obrigkeitliche Behörden werden geziemend ersucht, auf denselben zu fahnden, und 
ihn im Betretungsfall entweder an das hiesige Oberamt, oder an die Militr-Behörde wohlverwahrt einliefern 
zu lassen. Den 30. Okt. 1800. Kön. Oberamt. 
Gmünd. Der bei dem Königl. Infanterie-Regiment Piinh, Paul gestandene Gemeine, Aloisius Wü- 
mann von hier gebürtig, i den 5. Sept. aus dem Spital zu Wien desertirt. Simtliche Orts= Obrigkeiten 
werden daher geziemend ersucht, auf diesen Deserteur zu fahnden, denselben auf Betreten zu arretiren, und 
wohlverwahrt entweder an das Kön. Hochlöbl. Regiments-Commando, oder an die unterzeichnete Behörde ein- 
liefern zu lassen. Den 28. Okt. 1900. Kön. Oberamr. 
Gmünd. Der unter dem Kön. Garnisons-Regiment gestandene Joseph Blessing von Rechberg desertir- 
te im vor. Monat Okt. Die Hochlöbl. Obrigkeiten werden ersucht, auf dietlen Desrrteur zu fahnden, und 
ihn Betretungsfall an das nächste Kön. Milikär-Commando oder an unterzeichnetes Oberamt einzuliefern. 
Den ?. Nov. 1809. Kön. Oberamt. 
Neuenbürg. Friedrich Mäule, gebürtig von Dobel, Gemeiner unter dem Kön. Leib-Chevaurlegers= 
Regiment ist den 21. Aug. d. J. von dem Königl. Armee = Corps im Feld mit dem Plferd samt Sattel und 
Zeug desertirt. Sämtliche Behörden werden daher geziemend erucht, auf dielen Deserteur zu fabnden, und 
ihn auf Betreten wohlverwahrt entweder hieh.r oder nach Stutegart transportiren zu lassen. Den 23. Dkt. 
1800. Koͤn. Oberamt. 
Neuenbürg. Andr. Bodamer, Gemeiner unter dem Kön. Jäger-Regimene zu Pferd, Herzog Louis, 
gebürtig von Dobel, ist den a2. Aug. d. J. zum zweitenmal von dem Kön. Ammrekorps im Feld desereirt. 
Sämtliche Behörden werden daher geziemend ersucht, auf diesen Deserteur zu fahnden, und ihn auf Betreren 
wohlverwahrt entweder hieher oder nach Stuttgart trensporkiren zu lassen. Den 23. Okt. 1809. DOberamt. 
#udwigsburg. Es ist vor einigen Tagen bei Nekargröningen im Nekar ein todter Mann gefunden 
worden, dessen Name und Herkunft bis jezt nicht ausgekundschafter werden konnte. Derselbe trug einen dun- 
kelblau tüchenen Ueberrok mit großen runden mit Kameelhaar würfelförmin übersponnenen Kukpfen, ein asch- 
aues der Länge nach gestreiftes schwarz gefüttertes Gilet mit weis metallenen Knöpfen, schwarz lederne Ho- 
en, mit silbernen an den Ecken abgestumpften Schnallen, grau wollene Strümpse, ohne Zeichen, zwei alte 
schwarz seidene Halstücher, ebenfalls undezeichnet, ein simmelreustenes Himd, am Ende des Rüken Schlizes 
mit J. E. bezeichnet. Er war 54 Schuh gros, hatte graue Haare, hinten atgeschniten, graue Augen, 
Stumpfnase, breiten Mund, ein nur wenig hervorstehendes Kinn, starken grauen Bart, ein kupferfarbenes Ge- 
siche, an dem rechten Vorderarm, unweit des Ehlenbogens hatte er eine blaulichte Blutader-Geschwu.st und 
an beeden Fäßen, vornen aus dem Schienbein alte Geschwüre. Er war ungefähr 60 J. alt. Da dieser Mann 
in dem Ort seines Heimwesens bereits vermißt werden wird, so wird die betreffende Obrigkeit, oder wer sonst 
Uuskunft über ihn geben kann, um Mittheilung derselben andurch ersucht. Den 14. T# Lcht t 
n. Oberamt.
	        
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