Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1816. (11)

Zu Nr. 2. 1816. 
zwei Uhren rc. mit sich führen. Früher soll er im Gaifthal in Käárnchen bei einem Gra- 
fen als Kutscher gedient hoben. 
71. Die Badstüblermoid, vermuthlich Marianna Neßerin, aus dem Land, 
gericht Rattenberg, des Diebstahls beschuldigt, ist 28 J. alt, von mittlerer Größe, hat 
graue Augen, länglichtes Angesicht, spitige Nase und lichtbraune Haare. Sie trägt die 
gewöhnliche Vagantentracht, und soll mur der fallenden Sucht behaftet seyn. 
72. Hannsförg, wie einige seiner Mitschuldigen ihn Anfangs naunten; später gaben 
ste ihm den Namen Jirngibl. Sein bestimmcer Name, wie sein Geburts, und Wohn- 
ort wurde nicht bekannt. Er hält sich viel auf unterinnthalischen Märkten auf, wo ihm 
mehrere Diebstähle angeschuldet werden. Er ist mittlerer untersehter Statur, hat ein 
bleiches blatternarbigtes, aber volles Gesscht, starken Backenbart und dunkle Haare. Am 
Leibe trägt er auf herrische Art gemachte Kleider, bald einen grünen Mantel) bald eine 
Jacke; auf dem Kopf einen Hut mit grünem Wachstuch überzogen. Er soll eine etwas 
gebildetere Sprache, doch immer in baier. Mundart sprechen, und sich bald für einen 
Höändler, bald für einen Sauschneider aus Baiern ausgeben. 
X. Bom Friedensgericht Vigo und Fasse. 4 
73. Jakob Gasper,) Bauer von Buchenstein Friedensgerichts Vigo in Fassa, mit- 
telmäßiger Sratur, 46 J. alt, hat schwarze Haare, gewöhnliche Stirne und Nase, schwar- 
ze Augenbraunen und Augen, großen Mund) rundes Gesscht und Kinn. - 
74.Oswald9koßi,ebenfallsBauervonBuchenstein,istgkoßekStatur,hat 
schwarze Haare, ordinaͤre Nase und Mund, breite Stirne, graue Augen, schwarze Augen- 
draunen, rundes Kinn, länglichtes Gesscht, und zäble 44 J. 
75. Andreas dell Andrea, Bauer von Buchenstein, ist von gioßer Statur, hat ro, 
the Haare und Barc, breite Stirne, graue Augen, rothe Augenbraunen, große Nase, brei- 
ten Mund und Gesicht; zählt 46 J. Diese vorstehenden drei Individuen sind nach Art der 
Buchensteiner gekleidet. Sie haben sich bei dem Friedensgerichte Vigo der Widerseslichkeit 
und der Verwundung der Finanzwachen bei Ausübung ihres Amtes mit Zusammenrot= 
tung in der Nacht am 20. Merz 1813 schuldig gemacht. « 
XI. Vom Friedensgericht Kaltern. 
6. Elisabeth Moser, von Sterzing gebürtig, bei 24 J. ale eines qualisteirten 
Diebstahls beschuldigt, ist mictlerer untersester Starur, rothen runden und glatten Ange- 
sichts, und hat schwarze Haare und folche Augenbraunen. Ihre Kleidung ist städtisch, er- 
was nach waälscher Art; sie spricht ein etwas besseres Deutsch, als gewöhnlich die Bauers- 
leute reden, doch wird bei längerer Unterredung der Sterzinger Dialekt merkbar. Sie 
wird auch wahrscheinlich etwas italienisch sprechen. 
XII. Vom Friedensgericht Fondo. 
77. Stephan Zucal, auch Chioma genannt, Bauersmann von Romeno Frie- 
densgerichts Jondo, 25 J. alt, hat braune Haare, solche Augenbraunen, heranwachsenden 
Bart, spitzige Nase, regelmoßigen Mund, spitziges Kinn, braune Augen, und ist von blei- 
cher Gesschtsfarbe; hat übrigens keine besondere Kennzeichen. Dieser Berbrecher hat in
	        
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