Full text: Friedrich der Vorläufige, die Zietz und die Anderen.

in den Zaberntagen, der bisher nur gelegentlich humorvolle 
Leiter der Nationalversammlung, zum Wortführer des 
bangenden und langenden Volkes in schwebender Pein ge- 
worden, zum Löser und Befreier alles dessen, was uns die 
Brust schier zu zerspringen droht. Sein Aufruf an die Christen, 
an die Künstler, an die Rechtsgelehrten der feindlichen Bölker 
ist freilich die gleiche Illusiom wie der Aufruf der Sozialisten 
an die internationale Arbeiterschaft. Aber Ddann ringt sich 
das beiße Bekemtnis zum Trotzgegenüber einer im Deutschen- 
haß vergletscherten Feindeswelt empor. „Exoriare aliquis 
nostris ex ossibus ultor“, das alte Wort des Großen Kur- 
fürsten, daß einst. ein Rächer aus unseren Gebeinen erstehen 
werde, dröhnt durch den Saal. Und als letztes ertönt von 
Febrenbachs Lippen das langvermißte Wort: Deutschland. 
ODeutschland über alles, über alles in der Weirl 
Oie englischen, amerikanischen, französischen Preßver- 
treter sind schon vorher weggegangen; von den Jeremiaden 
und Leitartikeln hatten sie genug. Haase und die BZietz finden 
ihre Fassung wieder und rufen: „Unerhört! Kriegehetzer!“ 
Fichtes Bild wird aber gerade von dem Kuppellicht verklärt, 
— er, der in einer Zeit lebte, in der er sogar den Untergang 
der deutschen Sprache für bevorstehend hielt, predigte den- 
noch „die Seligkeit des Ich, sich aufzuopfern für die Gesamt- 
beit", predigte in tiefster Not: Aushalten und Kampf. 
Heine und Haenisch 
Berlin, 25. Mai 
Kleine Anfragen, kleine Gesetze; viele Shemen, viele Red- 
ner. Der Alltag mit seiner Arbeit hat von der Preußischen 
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