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lionen beliefen sich die Reorganisationskosten; die eigentlichen
Kriegskosten aber bezifferten sich auf 17069300 Taler, wovon
der Löwenanteil die Kriegsentschädigung an Preußen ausmachte,
5335257 Taler hatten die Kosten der Armee betragen und 1290000
Taler waren in den ausgemachten Raten von täglich 10000 Talern
an den preußischen Zivilkommissar ausgezahlt worden; die auf
die ganz überflüssigen Befestigungswerke bei Dresden verwandte
Summe erreichte die stattliche Höhe von 852385 Talern.
Am 26. Nov. traf der König nebst Gemahlin in Pillnitz
ein und hielt am 3. Nov., von der aufrichtigen Liebe seines
Volkes begrüßt, seinen Einzug in Dresden, nachdem auch Kron-
prinz Albert und Prinz Georg mit ihren Familien sich in Pillnitz
eingefunden hatten. Aus allen Teilen des Landes waren Depu-
tationen gekommen, um den zurückkehrenden ehrwürdigen Landes-
herrn zu begrüßen und ihn durch herzliche Zeichen ihrer An-
hänglichkeit die überstandene schwere Zeit vergessen zu machen.
Fünf Tage, nachdem die Ratifikation der Friedensurkunde zu
Teplitz erfolgt war, brach auch das sächsische Heer von Wien
auf, um durch Bayern in die Heimat zurückzukehren. Die Nach-
richt vom Friedensschlusse war dem Kronprinzen noch am 21. Okt.
während seines Aufenthalts bei seiner Schwester, der Herzogin
Karl Theodor in Bayern am Starnberger See zugegangen; seine
Gemahlin erhielt die Kunde in Hetzendorf bei Wien, wo sie seit
Anfang August bei ihrem Gemahle geweilt und in aufopferndster
Weise um die im Theresianum untergebrachten kranken und ver-
wundeten Sachsen gesorgt hatte. Die hohe Frau eilte nun nach
Empfang der Friedensbotschaft sofort zu ihren Pflegebefohlenen,
wo ihre Worte: „Jetzt geht es in die Heimat zurück!“ einen
unbeschreiblichen Jubel erregten. Der Kronprinz eilte von Starn-
berg herbei, um den am 26. Okt. beginnenden Aufbruch der Truppen
zu leiten, die die österreichische Gastfreundschaft und infolge ihrer
guten Disziplin auch die volle Sympathie der Wiener reichlich
genossen hatten. Der Kronprinz und Prinz Georg verabschiedeten
sich von ihren Waffengefährten am 1. Nov. abends; hierzu hatte
sich die ganze Generalität mit dem Erzherzog Albrecht an der
Spitze versammelt. In einem den sächsischen Truppen gewidmeten