Full text: Vorgeschichte des Waffenstillstandes.

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Die Bedingungen seien eine reinliche Kapitulation und, daran zweifle er keinen 
Augenblick, so formuliert, um Deutschland von dieser Seite aus angreifen zu können. 
Wenn wir den Waffenstillstand nicht bekämen, so würde der Aufmarsch der Entente 
in Österreich und Ungarn unter tätiger Mitwirkung der Ungarn, Tschechen und Süd- 
slaven beginnen, während Deutsch Österreich trotz innerer Entrüstung der ohnmächtige 
Zuschauer sein werde. 
Wie wir in diesem Fall unsere Grenzen verteidigen wollten, müsse uns über- 
lassen bleiben. Seine Stellung würde natürlich erleichtert, wenn ein Kampf auf öster- 
reichischem Boden vermieden würde. 
gez. Wedel. 
Seiner Großherzoglichen Hoheit, dem Herrn Reichskanzler Prinzen Max 
von Baden. 
Nr. 92. 
Delegramm. 
Konstantinopel den 31. Oktober 1918. 
Der Kais. Geschäftsträger an Auswärtiges Amt. 
Dringend. 
Waffenstillstand') heute mittag 1 Uhr abgeschlossen. Drahte Bedingungen 
sobald bekannt. 
Waldburg. 
Nr. 93. 
Delegramm. 
Großes Hauptguartier den 30. Oktober 1918. 
Exzellenz von Hintze an Auswärtiges Amt. 
Auszug. 
O. H. L. mitteilt nachstebende Agentennachricht vom 25. d. M. aus Bern: 
Augenblicklich findet im französischen Hauptquartier Besprechung zwischen 
Haig, Dershing und Foch statt, wegen der zu stellenden Waffenstillstandsbedingungen. 
Besprechungen sind nicht abgeschlossen, bisher werden folgende Ansprüche der Alliierten 
verlantbart: 
1. Strikte Abweisung von Verhandlung mit Ludendorff oder anderen 
Mitgliedern des Hauptquartiers. Dagegen Einwilligung zu Verhandlung 
mit einer zu diesem Iweck vom Reichstag erwählten Kommission. 
Rückzug der deutschen Truppen bis an die Grenze. 
Sofortige Okkupation dieses geräumten Gebietes durch die Allüeerten. 
Verbleib sämtlichen Kriegsmaterials in dem zu räumenden Gebiete. 
Räumung Elsaß-Lothringens und Besetzung der Städte Metz und 
Straßburg durch die Alliierten. 
ZA F S . 
gez. Hintze. 
) Waffenstiustand der Türkei.
	        
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