Full text: Wilhelm der Siegreiche.

WILHELNI DER SIECREICHE 23 
  
Stimmung betrat er die Plätze wieder, über die in 
glücklicheren Tagen sein Fuß so leicht hinweg geeilt 
war. Indessen fand er unter den Eindrücken einer 
freundlichen Erinnerung bald seine innere, heitre 
Ruhe wieder, und vollständig gefaßt, trat er am 
folgenden Tage,—es war gerade sein Geburtstag. — 
über Spandau’ die Reise nach England an. Fünf 
Tage später traf er in London ein, freundlich ausge- 
nommen vom Hofe und Volke. 
Indessen trat in Berlin bald ein Rückschlag ein. 
Die Gemüter hatten sich beruhigt, und es fehlte 
nicht an Stimmen, die laut und offen den Beweis 
führten, daß man zu weit gegangen sei.“ Bald 
forderten alle diesenigen, welche dem Königtum die 
alte Treue bewahrt hatten, die Rückkehr des 
Prinzen, zu welcher denn auch der König auf den 
Antrag des Staatsministeriums den Befehl erteilte. 
Am 4. Juni 1848 betrat Wilhelm in Wesel wieder 
den preußischen Boden, festlich empfangen von den 
Einwohnern der Stadt. Seine Reise nach Berlin 
glich dann einem Triumphzuge. Dort traf er am 
7. Juni, dem Todestage seines Vaters, ein, und 
sein erster Gang war nach Charlottenburg, wo er 
am Grabe seiner unvergeßlichen Eltern dem Lenker 
aller Geschicke seinen Dank darbrachte. 
Während im nördlichen Deutschland Ruhe und 
Ordnung überall wiederhergestellt waren, gährte es 
im Süden weiter, und namentlich waren in Baden 
und in der Pfalz“' Aufstände ausgebrochen, die 
niederzuwerfen ein Gebot der Notwendigkeit war.“ 
Zu diesem Zwecke wurde eine Armee gebildet und 
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