Full text: Wilhelm der Siegreiche.

40 WII.HELA DER SIEGREICHE 
  
Rückzug der Ihrigen decken sollen, und hanen alles 
zusammen, was’ ihnen unter die Klinge kommt. 
Längst hat König Wilhelm seinen Beobachtungs- 
posten verlassen. Es treibt ihn, die wackern 
§ Ankömmlinge zu begrüßen. Er reitet durch die 
Regimenter, überall mit donnerndem Hurraruf em- 
pfangen. Kapellmeister Piefke vom Leib-Regiment 
läßt einen Marsch blasen, in welchem die Melodie 
des Liedes: „Heil dir im Siegerkranz, “ verwebt ist. 
10 Jetzt stößt der König auf die nach den Klängen 
des Sturmmarsches vorgehende zweite Garde-Divi- 
sion’ und das Garde-Füsilier-Regiment. Er begrüßt 
die Truppen des ersten, fünften und sechsten Armce- 
korps, auch sein Regiment, die Königs-Grenadiere. 
15 Sie alle sind nach mehr als zwölfstündigem 
Marschieren im Laufschritt immer noch kräftig genug, 
um mit unwiderstehlicher Tapferkeit in die Schlacht 
eingreifen zu können, und der Jubel ist unbe- 
schreiblich. 
20 Endlich — der Tag hat sich bereits geneigt — 
trifft der König seinen heldenmütigen Sohn Fritz 
mit seinem Stabe. Schweigend überreicht er ihm 
den Orden“ pour le mérite, und mit Thränen der 
Rührung nimmt der Kronprinz die Belohnung für 
-s die glückliche Lösung seiner Aufgabe entgegen. 
„Welch ein Moment nach allem Crlebten am 
Abend dieses Tages!“ schloß der Brief, welchen 
König Wilhelm noch spät in der Nacht an seine 
Gemahlin schrieb. Elf Fahnen und 174 Geschütze 
659 waren erobert und nicht weniger als' 18 000 Ge- 
fangene gemacht.
	        
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