Full text: Wilhelm der Siegreiche.

WILHELNM DER SIEGRREICIIE 47 
  
liegenden Gaisberg erstürmt. Zwei Tage später 
wurde von derselben Armee der französische Feld— 
herr Mac-Mahon bei Wörth vollständig geschlagen. 
Gleichzeitig stürmte die erste Armee unter Prinz 
Friedrich Karl die sogenannten Spicherer Höhen. 
Mit seiner gesamten Kavallerie trieb der Kron- 
prinz die flüchtigen Soldaten Mac-Mahons vor sich 
her. General von Steinmetz und Prinz Friedrich 
Karl rückten auf Metz vor. 
Hier, angesichts dieser gewaltigen Festung, be-- 10 
schloß der Feind standzuhalten und die Entschei- 
dungsschlacht zu schlagen. 6“ 
Das Ringen der beiden gewaltigen Völker in 
Waffen war ein heißes und blutiges, und seit 
langem hatte Europa dem ähnliches' nicht erschaut. 15 
Die Schlachten am 14. August bei Courcelles, am 
16. bei Vionville und Mars--la-Tour, und am 18. 
bei Gravelotte und St. Privat werden als feurige 
Blätter ewig im Buch der Wekltgeschichte glühen. 
Seinem Pflichtgefühl nachgebend, wohnte der Königc 
diesen gewaltigen Schlachten persönlich bei, überall 
durch sein Erscheinen die Truppen zu Wundern 
der Tapferkeit begeisternd. In verschleiertem Glanze 
versank am Abend des achtzehnten August der rote 
Sonnenball. Eine fahle Dunstschicht bedeckte zuletzt= 
den westlichen Horizont, bis auch dieser schwand 
und die Sterne heraufzudämmern begannen. Der 
König, welcher 15 Stunden unnnterbrochen im 
Sattel zugebracht hatte, konnte sich vor Ermüdung 
nicht länger aufrecht halten. Er stieg ab und setzte s# 
sich auf die Leiter eines Bauernwagens die man
	        
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