Full text: Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft. Neunter Band. Jahrgang 1853. (9)

630 Der statistische Congress 
Von andern Privattheilnehmern, deren Namen auf dem statistischen 
Gebiete bekannt sind, nennen wir Horace Say, den Hauptredacteur der 
Statistique de l’industrie a Paris von 1851, die Herren Garnier und Guillaumin, 
Herausgeber und Verleger des Journal des Economistes, der Annuaires d’eco- 
nomie politique et de statistique, Dr. Stolle und Otio Hübner 1) aus Berlin, 
den Freiherrn v. Reden, Herrn Asher aus Hamburg, Richter Dr. Dael aus 
Mainz, Graf August v. Cieczkowski aus dem Grossherzogthum Posen, den 
Historiker und Archivdirector Meyer von Knonau aus Zürich; den bel- 
gischen Generalarchivar Herrn G@achard und den Grafen Arrivabene aus 
Brüssel. Zuletzt endlich aber nicht als die letzten erwähnen wir die Eng- 
länder Babbage und Lord Ebrington. Wohl war es tief zu beklagen, dass 
ihre Landsleute Porter und Joseph Fleicher dem Congress, dessen erste 
Keime sie gepflegt, nicht mehr anwohnen konnten — und der Präsident 
Quetelet hat es nicht versäumt der Trauer der Versammlung um beide 
Männer Worte zu leihen; wohl vermisste man ungern manche Andere, 
welche dem Unternehmen nur schriftlich ihre Theilnahme bezeugt hatten, 
ohne selbst zu erscheinen, wie die Chefs der statistischen Bureaux zu Chri- 
stiania, Stockholm, Hannover, des statistischen Comites zu Lübeck; die 
Professoren Hanssen aus Göttingen, Raw und R. Mohl zu Heidelberg, die 
Herren Benoiston de Chateauneuf und Wolowski aus Paris, F'rranscini aus 
Bern, den Grafen Salmour, die Herren Giulio und Mancini aus Turin und 
vorzüglich auch den früheren Chef der officiellen Statistik zu Washington, 
Kennedy, dessen Werk die neueste Volkszählung der Vereinigten Staaten ist, 
und der für diesen Congress ein lebhaftes Interesse längst an den Tag gelegt 
hatte, aber vor dessen Beginn in Folge des Wechsels in der Präsidentschaft 
seines Vaterlandes von seinem Posten entfernt worden war. Allein im 
Ganzen war die Versammlung trefflich zusammengesetzt, und zählte so viele 
Notabilitäten des Faches, dass das Uebergewicht der wirklich Sachverstän- 
digen, trotz des immerhin bedenklichen Mangels aller Qualification für die 
Zulassung zu einer abstimmenden Versammlung °), im Ganzen sich unschwer 
geltend machen konnte. Und das war eine Grundbedingung des Gelingens, 
denn wo die Ergebnisse der Abstimmung nicht autoritative Beschlüsse, 
denen gehorcht werden muss, sondern blosse Feststellungen der Ansichten 
der Majorität sind, da kommt es überall für die Wirksamkeit derselben 
4) In der Liste der Mitglieder, wie sie Hübners Nachrichten II, ns 13 geben, ist er 
auch als Abg. des statistischen Amtes des k. Polizeipräsidiums in Berlin bezeichnet. Von 
diesem ist seither herausgegeben worden: Jahresbericht des statist. Amtes u. 5, w. für 
das Jahr 1852. V. Dr. E.H. Müller Reg. u. Medic.-Rathe und C. F. Schneider Dr. phil. 
(Separatabdruck aus Hübners Jahrbuch) 127 5. Leipzig 1853. 
2) L’assemblee — sagt Heuschling im Journal des Econ. 1. c. 80 — se composait d’ad- 
ministrateurs, de savants, d’economistes, de statisticiens distingues a divers titres et de 
divers pays. On avait egalement admis, sur billet d’invitation, d’autres personnes, en 
petit nombre, qui, sans prendre une part active aux travaux du congrös, pouvaient cepen- 
dant y trouver de l’inter&t. Wir wissen nicht, wer damit gemeint ist; aber so viel ist 
klar, dass, wenn sie wollten, diese Personen mit Handaufheben abstimmen konnten gleich 
allen übrigen.
	        
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