Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Portugals in den europäischen Konflikt sind unbegründet. (Offenbar hat 
die englische Politik durch die Begünstigung der Monarchisten, die sogleich 
zu einer Erhebung schritten, ihren eigenen Interessen entgegengearbeitet. 
Nichts natürlicher als die Antwort des portugiesischen Kabinetts, daß es 
jetzt seine Truppen zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Lande brauche. 
In der Tat würde der Abmarsch der Armee nach Frankreich cder Afrika 
das Ende der Republik sein. Die Red.) (W.T. B.) 
Die Flucht der Nussen. 
W.T. B. Ofenpest, 22. Oktober. Nach Blättermeldungen find 
die österreichisch-ungarischen Truppen, nachdem fie die Russen aus Sereth 
vertrieben hatten, gegen Czernowitz vorgedrungen. Die Russen haben 
Czernowitz verlassen und sind in nordwestlicher Richtung abgezogen. 
Der Kampf um die Küsste. 
Amtlich. Großes Hauptqauartier, 23. Oktober vormittags. 
Am serkanal wurden gestern Erfolge errungen. Südlich Dixmuiden 
sind unsere Truppen vorgedrungen. Westlich Lille waren unsere Angriffe 
erfolgreich. Wir setzten uns in Besitz mehrerer Ortschaften. Auf der 
übrigen Front des Westheeres herrschte im wesentlichen Ruhe. 
Im Osten wurden russische Angriffe in Gegend westlich Augustow 
zurückgeschlagen, dabei mehrere Maschinengewehre erbeutet. 
Vom südöstlichen Kriegsschauplatz liegen noch keine abschließenden 
Meldungen vor. (W.T.B). 
Befestigung Lembergs durch die Russen. 
Wien, 23. Oktober. 
Die Russen, die ursprünglich ihre Truppen bis auf eine kleine Be- 
satzung aus Lemberg zurückgezogen hatten, warfen nach dem Entsatz von 
Przemysl durch die k. k. Armee außerordentliche Verstärkungen nach 
Lemberg. Gegenwärtig liegen dort 80 000 Mann. Tag und Nacht 
arbeiten sie an der Befestigung der Stadt. Die Bevölkerung wird zum 
Schanzengraben gezwungen. Die anfangs milde Behandlung der Be- 
wohner ist einem rohen Regime gewichen. Es fehlt an Nahrungsmitteln. 
Raubanfälle mehren sich allabendlich. Die Russen wollen Lemberg um 
leden Preis halten. (Voss. Ztg., 23. Okt.) 
„Takatschio“ durch ein deutsches Torpedo vernichtet. 
Aus Shanghai kommt über Rotterdam folgende telegraphische Mel- 
dung: Sicherem Vernehmen nach ist der japanische Kreuzer „Takatschio“ 
vor Tsingtau nicht auf eine Mine gelaufen, sondern durch einen Angriff 
des Torpedobootes „S 90“ vernichtet worden. Das Torpedoboot würde 
nach dem Angriffe 60 Seemeilen südlich von Tsingtau vom Komman-= 
danten auf Strand gesetzt und gesprengt. Die Mannschaft ist gerettet. 
(Voss. Ztg., 23. Okt.) 
Ein tapferer Deutscher in Samoa. 
Zur Besetzung Samoas durch die Engländer schreibt der Direktor des. 
Museums für Völkerkunde in Berlin, Prof. v. Luschan, in einem aus Pago- 
go, dem Hafen der amerikanischen Samoainsel Tutuila, an den Staats- 
 
	        
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