Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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verbunden zu wissen. Ihren glänzenden Feldherrnnamen meiner 
Wehrmacht zum leuchtenden Sinnbild kriegerischer Höchstleistungen 
zu erhalten, ernenne ich Sie zum Oberstinhaber meines Infanterie- 
regiments Nr. 69. Möge es der unerschütterlichen Waffenbrüderschaft 
meiner und der deutschen Wehrmacht beschieden sein, der gemein- 
samen Sache in beharrlichem Kampfe den Sieg zu erringen. 
Franz Josef.“ 
Das Telegramm an Generalleutnant v. Ludendorff lautet: 
„Lieber Generalleutnant v. Ludendorff: Zu Ihrer Beförde- 
rung, durch welche die höchste Anerkennung Ihrer glänzenden Leistun- 
gen seitens Seiner Majestät, meines teueren Freundes und Ver- 
bündeten, zu weithin sichtbarem Ausdruck kommt, beglückwünsche ich 
Sie auf das herzlichste. Es sei Ihnen vom Allmächtigen vergönnt, 
auch weiterhin in gleich vorbildlicher Weise und in bewährtem Ein- 
klang mit meinem Generalstabe an der Seite Ihres ruhmreichen 
Feldherrn zu wirken. Franz Josef.“ 
Die Kriegskommission des Reichstages. 
Der Reichskanzler über die Kriegslage. 
Im Reichstage trat heute vormittag 10 Uhr die sogenannte freie 
Kommission zur Vorberatung der neu angeforderten Kriegskredite zu- 
sammen. Von der Regierung erschienen Reichskanzler Dr. v. Bethmann 
Hollweg in feldgrauer Generalsuniform, fast alle Staatssekretäre der 
Reichsämter und mehrere preußische Minister. Auch außerpreußische Ver- 
treter der Bundesstaaten waren anwesend, darunter der bayerische 
Ministerpräsident Graf v. Hertling. Außer den 36 Mitgliedern der 
Kommission fanden sich bei Beginn der auf 10 Uhr anberaumten Sitzung 
so viele Abgeordnete als Zuhörer ein, daß der Saal der Budget- 
kommission die Teilnehmer nicht zu fassen vermochte. 
Nach der Eröffnung der Sitzung durch den Zentrumsabgeordneten 
Dr. Spahn, der die Verhandlungen als streng vertraulich bezeichnete, 
hielt der Reichskanzler eine Ansprache, in der er die Kriegslage auf 
beiden Fronten als durchaus günstig bezeichnete. Allerdings bleibe noch 
viel zu tun übrig. Er hoffe, daß der Reichstag wieder volle Einmütigkeit 
zeigen und dadurch unsere Truppen zu weiteren höchsten Kraftanstren- 
gungen anfeuern werde. Der Reichskanzler drückte auch seine Freude 
darüber aus, mit den Vertretern des Volkes wieder in persönliche 
Fühlung treten zu können. In begeisterten Worten pries er sodann den 
guten Geist in unserer Armee und unserer Flotte und die Einigkeit des 
deutschen Volkes. Ausführungen über die politische Lage behielt sich der 
Kanzler für die morgige Vollsitzung des Reichstags vor. Reichstags- 
präsident Dr. Kaempf dankte dem Kanzler und versicherte ihn der unent- 
wegten Einmütigkeit des deutschen Volkes. (Berl. Tgbltt., 1. Dezember.) 
Die rusfsischen Bemühungen um einen neuen Balkanbund. 
Eine bulgarische Absage. 
Sofia, 30. November. (W. T.B.) 
Zu den Bemühungen des Dreiverbandes, namentlich Rußlands, 
einen neuen Balkanbund zustande zu bringen, schreibt das Blatt
	        
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