442 5. Buch. Die materielle Staatsverwaltung.
meint, welche die Materie der strafbaren Verletzung fremden Jagd--
rechts regeln.
§ 117. Wildschongesetz vom 14. Juli 1904 (GS. S. 159 ff.))
Ausf. Anw. vom 30. Juli 1904 (MBl. S. 264). Jagdbare Tiere.
Das Wildschongesetz stellt zunächst im § 1 den Begriff der jagdbaren
Tiere?) fest. Danach sind jagdbare Tiere:
à) Elch-, Rot-, Dam-, Reh= und Schwarzwild, Hasen, Biber, Ottern,
Dachse, Füchse, wilde Katzen, Edelmarder;
b) Auer-, Birk= und Haselwild, Schnee-, Neb= und schottische Moor-
hühner, Wachteln, Fasanen, wilde Tauben, Drosseln (Krammetsvögel),
Schnepfen, Trappen, Brachvögel, Wachtelkönige, Kraniche, Adler (Stein-,
See-, Fisch-, Schlangen-, Schreiadler), wilde Schwäne, wilde Gänse,
wilde Enten, alle anderen Sumpf= und Wasservögel mit Ausnahme
der grauen Reiher, der Störche, der Taucher, der Säger, der Kormorane
und der Bleßhühner.
Mit der Jagd zu verschonen sind (§ 2):
a) männliches Elchwild vom 1. Oktober bis 31. August,
b) weibliches Elchwild und Elchkälber das ganze Jahr hindurch,
c) männliches Rot= und Damwild vom 1. März bis 31. Juli,
d) weibliches Rotwild, weibliches Damwild, sowie Kälber von Rot-
und Damwild vom 1. Februar bis 15. Oktober,
e) Rehböcke vom 1. Januar bis 15. Mai,
f) weibliches Rehwild und Rehkälber vom 1. Januar bis 31. Oktober,
8) Dachse vom 1. Januar bis 31. August,
h) Biber vom 1. Dezember bis 30. September,
i) Hasen vom 16. Januar bis 30. September,
k) Auerhähne vom 1. Juni bis 30. November,
!) Auerhennen vom 1. Februar bis 30. November,
m) Birk-, Hasel- und Fasanenhähne vom 1. Juni bis 15. September,
Mn) Birk-, Hasel= und Fasanenhennen vom 1. Februar bis
15. September,
0) Rebhühner, Wachteln und schottische Moorhühner vom 1. Dezember
bis 31. August, «
p) wilde Enten vom 1. März bis 30. Juni,
SSchnepfen vom 16. April bis 30. Juni,
18) Trappen vom 1. April bis 31. August,
8) wilde Schwäne, Kraniche, Brachvögel, Wachtelkönige und alle
jagdbaren Sumpf= und Wasservögel mit Ausnahme der wilden Gänse
vom 1. Mai bis 30. Juni.
1) Literatur: Dickel, Das neue preußische Wildschonges. Berlin 1906.
:) Als jagdbar wollte das Gesetz nach seiner Begründung alle Tiere bezeichnen,
an deren Erhaltung wegen ihrer Nutzungen (Fleisch, Gehörn, Balg, Eier) ein öffent-
liches Interesse besteht, die deshalb der beliebigen Nutzung entzogen sind, und
deren Aneignung (wie auch die Aneigung ihrer Eier) nur dem Jagdberechtigten
gestattet ift. Kaninchen gehören, da sie im § 1 nicht aufgeführt sind, nirgends
mehr zu den jagdbaren Tieren (Ausf. Anw. Nr. 8). An den bestehenden Vorschriften
über die Rechte an den jagdbaren Tieren ist durch § 1 nichts geändert.
(Ausf. Anw. Nr. 1).