Stellung am Lingekopf noch besetzt. Schratzmännle und Barrenkopf sind nach vorüber—
gehendem Verlust wieder in unserer Hand.
Als Vergeltung für die mehrfachen Bombenabwürfe der Franzosen auf Chaunh,
Tergnier und andere Orte hinter unserer Aisnefront wurde der Bahnhof Compiégne
beschossen. Auf Angriffe französischer Flugzeuggeschwader, die gestern auf Pfalzburg,
Zabern, nördlich Hagenau und auf Freiburg Bomben abwarfen, antworteten am
Nachmittag unsere Geschwader mit Zombenabwürfen auf Flughafen und Fabriken
von Tuncville, die Bahnhofsanlagen von St. Dié und den Flughafen bei Nancg.
Der durch die feindlichen Flieger angerichtete Schaden ist unwesentlich. Ein französisches
Flugzeug wurde bei Freiburg durch unsere Abwehrgeschütze heruntergeschossen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Nordwestlich von Lomza und an der Bahn
nördlich von Goworowo (östlich von Rozan) geht unser Angriff vorwärts.
Gestern wurden 16890 Jussen gefangen, 3 Maschinengewehre erbeutet.
Güdöstlicher Kriegsschauplatz. Die auf das rechte Beichselufer über-
gegangenen Truppen des Generalobersten v. Woyrsch dringen unter hartnäckigen
Kämpfen nach Osten vor; alle Gegenangriffe eiligst herangeführter russischer
Verstärkungen scheiterten völlig. Die Zahl der Gefangenen ist auf 1 Offiziere
(darunter ein Regimentskommandeur) und 1600 Mann gesliegen.
Den in der Verfolgung begriffenen verbündeten Armeen des Generalfeld-
marschalls v. Mackensen scheint der Gegner in der ungefähren Linie Nowo —
Aleksandrüa an der Weichsel — Höhen nördlich Lublin (das gestern nachmittag
besetzt wurde) — dicht südlich Cholm erneuten Widerfkand leisten zu wollen.
Der Feind wird überall angegriffen.
HWährend der Kämpfe der deutschen Truppen bei Biskupice-Piasti om 30. Juli
sind 4930 Gefangene gemacht und 3 Geschütze, 8 Maschinengewehre erbeutet.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Der Vormarsch auf Cholm.
Wien, 31. Juli, mittags. Amtlich wird verlautbart:
ARKussischer Kriegsschauplatz. Die Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand
nahm gestern nachmittag von Tublin Besitz. Ihr linker Flügel überschritt in der
Verfolgung die Zystra. Deutsche Truppen drangen den Wieprz abwärts vor und
nähern sich von Südwest der Stadt Cholm. Der Gegner versucht, an verschiedenen
Dunkten in vorbereiteten Stellungen erneut Widerstand zu leissen. Er wird überall
angegriffen.
Nordwestlich Jwangorod wiesen die auf dem Ostufer der Weichsel vorgedrungenen
deutschen Kräfte heftige Angriffe ab; die Russen erlitten große Verluste.
In Ostgalizien blieb die Lage unverändert.
IJtalienischer Kriegsschauplatz. Die italienischen Infanterieangriffe im
Görzischen haben gestern vollkommen ausgesetzt. Gegen unsere Stellungen am
Plateaurande verfeuert die feindliche Artillerie nach wie vor große Munitionsmengen.