dem kostbaren deutschen Menschenmaterial nach Kräften
zu sparen. Nur so ist es überhaupt möglich geworden,
durch die langen Kriegsjahre hindurch mit dem deutschen
Ersatz durchzuhalten.
Die Maßnahmen des Oberkommandos der 3. Armee
am 23. August abends
6,45 Uhr abends war beim Oberkommando eine Flieger-
meldung eingegangen, wonach 4,30 Uhr nachmittags der
Rückzug des Gegners in der Umgebung von Philippeville
noch in vollem Gange war und an der Straße Thy—DOret
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von der vierten Armee heute erfochtenen Sieg — Verfolgung
in westlicher Richtung, VIII. Armeekorps über B'isore —
das Vorgehen des linken Flügels der zweiten Armee bis
St. Gérard,
die Besitzergreifung des linken Maasufers bei Falmig=
noul durch die 24. Infanteriedivision und den Vorsioß
auf Onhaye, sowie
die überholende Verfolgung östlich von Givet auf Fumay
den drei sächsischen Armeekorps mitteilte. Er setzte an-
schließend daran für den anbrechenden Abend des 23. August
fest: „Wenn auch die Masse der Korps zur Ruhe übergehen
kann, so muß doch mit allen Waffen verfolgt werden und
und närdlich derselben gekämpft wurde. Die Auffassung
der Lage war demgemäß am Abend des 23. August bei
dem Oberkommando der dritten Armee etwa die folgende:
Bis zum späten Nachmittag war es nur dem XIX. Ar-
meekorps geglückt, das linke Maasufer südlich Dinant
mit beträchtlichen Kräften zu betreten.
Daß dem XII. Armeekorps rasche Erfolge bei Dinant
versagt blieben, obgleich der Feind wahrscheinlich nur mit
Nachhuten Widerstand leistete, lag einesteils in der Gestal-
tung und Bedeckung des Geländes, andernteils an der
Mächtigkeit der Maas, insbesondere aber auch in dem feind-
lichen Verhalten der Bevölkerung. So kam es, daß die
23. Infanteriedivision nicht alsbald festen Fuß auf dem
westlichen Maasufer zu fassen und zum Zusammenwirken
mit dem XIX. Armeekorps rechtzeitig von Dinant auf On-
haye vorzudringen vermochte.
In der Uberzeugung, daß der Feind seinen Widerstand
an der Maas nicht sehr lange werde aufrecht erhalten kön-
nen, erließ das Oberkommando der dritten Armee am
23. August 5,15 Uhr abends den Armeebefehl, der den
Brückensielle der 24. Infanteriedivision bei Freyr
zwar XII. Armeekorps in Richtung Philippeville, XIX. Ar-
meekorps in Richtung Romerée—Mariembourg.“
Nach Erlaß dieses Armeebefehls ergingen am 23. abends
Benachrichtigungen an die Nachbararmeen und zwar:
an die zweite Armee,
daß am 23. August abends bei Dinant nur schwache
Kräfte auf das westliche Maasufer zu dringen vermochten,
am 24. August s Uhr früh der Angriff fortgesetzt werde,
dann Vormarsch der westlichsten Kolonne auf der Straße
über Rosée auf Mariembourg stattfinden solle,
an die vierte Armee,
daß am 24. August der Kampf weitergeführt werde
und dann der Vormarsch auf Rocroi, beiderseits der Maas,
östlichste Kolonne auf Fumay geplant sei.
Der Obersten Heeresleitung wurde über den Verlauf
des 23. August am 24. August 2,10 Uhr früh gemeldet:
„Am 23. August mittags erkannten Flieger rückwärtige
Bewegungen des Feindes auf linkem Maaoufer. Nur auf
Nachhuten geschätzte feindliche Kräfte haben bis in die
Nacht hinein, unterstützt durch außerordentlich schweres
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