Full text: Sachsen in großer Zeit. Band II. Die Kriegsjahre 1914 und 1915. (2)

dem kostbaren deutschen Menschenmaterial nach Kräften 
zu sparen. Nur so ist es überhaupt möglich geworden, 
durch die langen Kriegsjahre hindurch mit dem deutschen 
Ersatz durchzuhalten. 
Die Maßnahmen des Oberkommandos der 3. Armee 
am 23. August abends 
6,45 Uhr abends war beim Oberkommando eine Flieger- 
meldung eingegangen, wonach 4,30 Uhr nachmittags der 
Rückzug des Gegners in der Umgebung von Philippeville 
noch in vollem Gange war und an der Straße Thy—DOret 
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von der vierten Armee heute erfochtenen Sieg — Verfolgung 
in westlicher Richtung, VIII. Armeekorps über B'isore — 
das Vorgehen des linken Flügels der zweiten Armee bis 
St. Gérard, 
die Besitzergreifung des linken Maasufers bei Falmig= 
noul durch die 24. Infanteriedivision und den Vorsioß 
auf Onhaye, sowie 
die überholende Verfolgung östlich von Givet auf Fumay 
den drei sächsischen Armeekorps mitteilte. Er setzte an- 
schließend daran für den anbrechenden Abend des 23. August 
fest: „Wenn auch die Masse der Korps zur Ruhe übergehen 
kann, so muß doch mit allen Waffen verfolgt werden und 
  
  
und närdlich derselben gekämpft wurde. Die Auffassung 
der Lage war demgemäß am Abend des 23. August bei 
dem Oberkommando der dritten Armee etwa die folgende: 
Bis zum späten Nachmittag war es nur dem XIX. Ar- 
meekorps geglückt, das linke Maasufer südlich Dinant 
mit beträchtlichen Kräften zu betreten. 
Daß dem XII. Armeekorps rasche Erfolge bei Dinant 
versagt blieben, obgleich der Feind wahrscheinlich nur mit 
Nachhuten Widerstand leistete, lag einesteils in der Gestal- 
tung und Bedeckung des Geländes, andernteils an der 
Mächtigkeit der Maas, insbesondere aber auch in dem feind- 
lichen Verhalten der Bevölkerung. So kam es, daß die 
23. Infanteriedivision nicht alsbald festen Fuß auf dem 
westlichen Maasufer zu fassen und zum Zusammenwirken 
mit dem XIX. Armeekorps rechtzeitig von Dinant auf On- 
haye vorzudringen vermochte. 
In der Uberzeugung, daß der Feind seinen Widerstand 
an der Maas nicht sehr lange werde aufrecht erhalten kön- 
nen, erließ das Oberkommando der dritten Armee am 
23. August 5,15 Uhr abends den Armeebefehl, der den 
Brückensielle der 24. Infanteriedivision bei Freyr 
  
  
zwar XII. Armeekorps in Richtung Philippeville, XIX. Ar- 
meekorps in Richtung Romerée—Mariembourg.“ 
Nach Erlaß dieses Armeebefehls ergingen am 23. abends 
Benachrichtigungen an die Nachbararmeen und zwar: 
an die zweite Armee, 
daß am 23. August abends bei Dinant nur schwache 
Kräfte auf das westliche Maasufer zu dringen vermochten, 
am 24. August s Uhr früh der Angriff fortgesetzt werde, 
dann Vormarsch der westlichsten Kolonne auf der Straße 
über Rosée auf Mariembourg stattfinden solle, 
an die vierte Armee, 
daß am 24. August der Kampf weitergeführt werde 
und dann der Vormarsch auf Rocroi, beiderseits der Maas, 
östlichste Kolonne auf Fumay geplant sei. 
Der Obersten Heeresleitung wurde über den Verlauf 
des 23. August am 24. August 2,10 Uhr früh gemeldet: 
„Am 23. August mittags erkannten Flieger rückwärtige 
Bewegungen des Feindes auf linkem Maaoufer. Nur auf 
Nachhuten geschätzte feindliche Kräfte haben bis in die 
Nacht hinein, unterstützt durch außerordentlich schweres 
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