Full text: Bundes-Gesetzblatt des Norddeutschen Bundes. 1869. (3)

                                                             — 486 — 
letzterem nach Ankunft des Guts am Ort der Ablieferung den Frachtbrief über- 
geben hat. 
            Ist dies bereits geschehen, so hat er nur die Anweisungen des bezeich- 
neten Empfängers zu beachten, widrigenfalls er demselben für das Gut ver- 
haftet ist. 
                                                               Artikel 403. 
           Der Frachtführer ist verpflichtet, am Ort der Ablieferung dem durch den 
 Frachtbrief bezeichneten Empfänger das Frachtgut auszuhändigen. 
                                                                  Artikel 404. 
    Der im Frachtbriefe bezeichnete Empfänger ist vor Ankunft des Guts am 
Ort der Ablieferung dem Frachtführer gegenüber berechtigt, alle zur Sicherstellung 
des Guts erforderlichen Maaßregeln zu ergreifen und dem Frachtführer die zu 
diesem Zweck nothwendigen Anweisungen zu ertheilen; die Auslieferung des 
Guts kann er vor dessen Ankunft am Ort der Ablieferung nur dann fordern, 
wenn der Absender den Frachtführer zu derselben ermächtigt hat. 
                                                                      Artikel 405. 
    Nach Ankunft des Frachtführers am Ort der Ablieferung ist der im 
Frachtbriefe bezeichnete Empfänger berechtigt, die durch den Frachtvertrag be- 
gründeten Rechte gegen Erfüllung der Verpflichtungen, wie sie der Frachtbrief 
ergiebt, in eigenem Namen gegen den Frachtführer geltend zu machen, sei es, 
daß er hierbei in eigenem oder fremdem Interesse handle; er ist insbesondere  
berechtigt, den Frachtführer auf Uebergabe des Frachtbriefes und Auslieferung des 
Guts zu belangen, sofern nicht der Absender demselben vor Anstellung der Klage 
eine nach Maaßgabe des Artikels 402. noch zulässige entgegenstehende Anweisung 
gegeben hat. 
                                                       Artikel 406. 
    Durch Annahme des Guts und des Frachtbriefes wird der Empfänger 
verpflichtet, dem Frachtführer nach Maaßgabe des Frachtbriefes Zahlung zu 
leisten. 
                                                              Artikel 407. 
     Wenn der bezeichnete Empfänger des Guts nicht auszumitteln ist oder 
die Annahme verweigert, oder wenn Streit über die Annahme oder den Zustand 
des Guts entsteht, so kann der Betheiligte den letzteren durch Sachverständige 
feststellen lassen. 
     Die Sachverständigen ernennt auf das Ansuchen des Betheiligten das 
Handelsgericht oder in dessen Ermangelung der Richter des Orts. 
     Die Sachverständigen haben ihr Gutachten schriftlich oder zu Protokoll zu 
erstatten. 
     Das Gericht kann auf Ansuchen des Betheiligten verordnen, daß das 
Gut in einem öffentlichen Lagerhause oder bei einem Dritten niedergelegt, und 
daß es ganz oder zu einem entsprechenden Theile Behufs Bezahlung der Fracht 
und der übrigen Forderungen des Frachtführers öffentlich verkauft wird. 
                                                                                                                                        Ueber
	        
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