Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Achter Jahrgang. 1880. (8)

                                               —  110 — 
                             6. Post= und Telegraphen-Wesen. 
  Uebereinkommen 
zwischen 
der deutschen Reichs-Postverwaltung und der 
Postverwaltung der Vereinigten Staaten von 
Amerika, betreffend den Austausch von 
Postanweisungen. 
Nachstehendes Uebereinkommen, betreffend den Aus- 
tausch von Postanweisungen, ist von den Unter- 
zeichneten, welche zu diesem Zweck mit der erforder- 
lichen Ermächtigung versehen sind, unter Vorbehalt 
der Ratifikation, vereinbart worden. 
                                    Artikel 1. 
1. Zwischen Deutschland und den Vereinigten 
Staaten von Amerika soll ein regelmäßiger Aus- 
tausch von Postanweisungen stattfinden. 
2. Die Postverwaltung eines jeden Landes soll 
das Recht haben, zur Annahme von Postanwei- 
sungen nach dem anderen Lande, sowie zur Aus- 
zahlung von den aus diesem Lande herrührenden 
Postanweisungen diejenigen ihrer Postanstalten zu 
ermächtigen, welche sie für diesen Zweck als geeignet 
erachtet. 
                                             Artikel 2. 
1. Es wird hierdurch vereinbart, daß als Grund- 
lage aller Zahlungen auf Postanweisungen, gleichviel 
ob es sich um Auszahlungen an das Publikum, 
oder um Einzahlungen seitens desselben handelt, die 
Goldmünzen oder ein anderes gesetzliches Geld von 
gleichem Werthe gelten. Indeß soll jeder Postver- 
waltung frei stehen, für den obigen Zweck Geld von 
geringerem Werthe zu verwenden, wenn dasselbe 
gesetzliches Zahlungsmittel ist, vorausgesetzt, daß 
solchem Minderwerth Rechnung getragen wird. 
2. Der Betrag einer in Deutschland zu gunsten 
eines Empfängers in den Vereinigten Staaten von 
Amerika eingelieferten Postanweisung darf fünfzig 
Dollars, und derjenige einer in den Vereinigten 
Staaten von Amerika zur Auszahlung in Deutsch- 
land eingelieferten Postanweisung zweihundert und 
zehn Mark für jetzt nicht übersteigen. Die vorstehen- 
den Meistbeträge von fünfzig Dollars und zwei- 
hundert und zehn Mark sollen auf hundert Dollars 
bezw. auf vierhundert Mark erhöht werden, sobald 
Convention 
between 
tae Post oflüce Department of the German 
Empire and the Post Offlice Department of the 
United States of America, concerning the 
erchange of post oflüce money orders. 
  
Tie Undersigned, duly autborized for that pur- 
pose. have agreed, subject to ratification, upon 
the following convention concerning the exchange 
of post office money orders. 
                                     Anrichz 1. 
1. There shall be a regular exchange of 
post ofüce money orders between the German 
Empire and the United States of America. 
2. The Postal Administration of each country 
shall have power to authorize such of its post 
offices, as it may deem expedient, to issue money 
orders for sums payable in the other country, 
and to pay money orders received therefrom. 
                                    Anrichn 2. 
1. It is hereby agreed that the basis of 
all payments for money orders, whether to or 
by the public, shall be gold coin, or other law“ 
ful money of equal value, but that each Postal 
Administration shall be at liberty to use, for the 
purpose, money of less value, if the same be a 
legal tender, provided account be taken of such 
difference of value. 
2. No money order shall exceed, dor the 
present, the amount of fifty dollars, if issued in 
Germany, in favor of a payee in tbe United 
States of America, or, of two hundred and ten 
marks, if issued in the United States, to be 
paid in Germany. The aforesaid maximum amounts 
of fifty dollars, and of two hundred and ten marks 
shall be raised to one hundred dollars and four 
hundred marks respectively, wheneverzthe Post 
Office Department of the United States of America
	        
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