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Fig. 1 giebt einen schematischen Durchschnitt der Trommel und der Zuflußeinrichtungen;
der Deutlichkeit wegen sind die unmittelbar zur Trommel führenden Rohrleitungen in anderer An-
ordnung gezeichnet, als sie in Wirklichkeit liegen (vergl. die Ansicht in Figur 2). In der in Fig. 1
dargestellten Lage der Trommel fließt der Branntwein durch die Spalte r in die Kammer I ein,
während die Luft aus ti entweicht. Da der Schwerpunkt von Kammer 1 während der Füllung
vertikal unter der Trommelachse bleibt, so findet eine Bewegung der Trommel nicht statt. Ist aber
Kammer lI ganz gefüllt, so steigt das Nivcau der Flüssigkeit in dem inneren Cylinder I) an, bis
sie durch die Spalte re in die Kammer ll überfließt. Der hier sich ansammelnde Branntwein be-
wirkt nunmehr eine Verlegung des Schwerpunktes der Trommel nach links und letztere beginnt
deshalb sich in der durch den Pfeil angegebenen Richtung zu drehen, zu „kippen“. Hierdurch wird
aber die Spalte so hoch gehoben, daß ein weiteres Einfließen in die Kammer l — während ihrer
Entleerung — nicht mehr stattfinden kanm. Im ferneren Verlauf der Drehung senkt sich die Aus-
flußöffnung s# so tief, daß der in Kammer I befindliche Branntwein in den die Trommel um-
schließenden Trog C ausfließt. Hatl sich völlig entleert, so steht die Trommel so, daß der Schwer-
punkt der Kammer II senkrecht unter der Trommelachse liegt; es nimmt also dann Kammer ! dieselbe
Stellung ein, die vorher Kammer lIll hatte, und nun wiederholt sich der eben beschriebene Vorgang.
Aus C läuft der Branntwein durch das Rohr G ab. Hierbei geht er zunächst durch ein kurzes
Schutzrohr, welches nur nach rechts offen ist, so daß die Einführung von Drähten oder dergl. durch
G hindurch behufs Störung der Trommelbewegung verhütet wird.
3. Der alkoholometrische Theil des Apparates besteht in einem Schwimmer F, einem allseitig
verschlossenen Cylinder aus verzinntem Kupferblech. Der Schwimmer befindet sich in dem Sammel-
topf I (Fig. 1 u. 2), in welchem der Branntwein vor Eintritt in die Trommel sich ansammelt; er
hängt mittelst eines dünnen Drahthakens an dem freien Ende einer stählernen Blattfeder 0 (Fig. 2),
deren anderes Ende fest ist, so daß sie durch das Gewicht des Schwimmers gespannt wird. Um
dem Schwimmer hinreichende Beweglichkeit zu wahren, ist zwischen der Feder und dem Schwimmer-
haken ein Gehänge b eingeschaltet. Mit diesem ist mittelst eines Universalgelenkes (Bügel p und
Nuß q in Fig. C auf S. 90) der bei y (Fig. 2) in Stahlspitzen gelagerte Stoßhebel XK verbunden,
so daß jeder Neigung der Feder eine bestimmte Stellung von z entspricht.
4. Für die Registrirung dieser Stellungen dienen der Fallhebel XII mit der Kurve X und
das Alkoholrad K. Auf der Trommelachse ist nämlich die dreiflügelige Scheibe M (Fig. 2 u. 3),
das s. g. Kleeblatt, aufgekeilt und seitwärts von der Trommelachse, etwas höher als diese, eine
zweite Achse gelagert, um welche der Fallhebel XH sich dreht. Die Scheibe M nimmt an der
Drehung der Trommel theil; auf ihrem Rande liegt mit einer Rolle v (Fig. 3 u. Za) der eine
Arm H des Fallhebels auf. Sein anderer Arm X ist ein auf einer Seite kurvenartig begrenztes
Blatt. Auf die Achse des Fallhebels ist ferner das Rad R, das Alkoholrad, mit einer die Achse
umschließenden Buchse lose aufgesteckt.
Bei der Drehung der Trommel rollt die Rolle v auf dem Rande der Scheibe M. Die drei
Flügel der letzteren entsprechen den drei Trommelkammern. Eutleert sich eine Kammer, so beginnt
während der dadurch eingeleiteten Trommelkippung die Rolle v in die nächste Einbuchtung der
Scheibe M hinein zu gleiten. In Folge davon dreht sich der ganze Fallhebel nach rechts, hierbei
stößt aber das Kurvenblatt X au geeigneter Stelle gegen den Stoßhebel k und wird von diesem
festgehalten, da die Kurve und das Ende des Stoßhebels mit kleinen, in einander greifenden Zähnen
versehen sind. Auf solche Weise festgehalten, verhindert die Kurve ein weiteres Hinabsinken der
Rolle # in die Einbuchtung der Scheibe M. Somit wird der Winkelwerth der Drehung, welche
der Fallhebel bei jeder Entleerung einer Trommelkammer ausführt, durch die Stellung des Stoß-
hebels x, d. i. durch den Alkoholgehalt des in dem Sammeltopf I enthaltenen Branntweins (vergl.
unter Nr. 7), bedingt.
Im weiteren Verlauf der Trommelkippung wird die Rolle v durch die Scheibe M wieder
angehoben, bis bei beendeter Entleerung der Trommelkammer der Fallhebel in seine Anfangslage
zurückgeführt ist. Hierbei beschreibt er einen gleich großen Bogen als vorher beim Hinabgleiten der
Rolle v. Die Aufwärtsbewegung des Fallhebels macht aber das Alkoholrad K mit, welches somit
ebenfalls um den gleichen Bogen fortschreitet. Letztere Bewegung wird schließlich durch ein mit dem
Rade festverbundenes Zahnrad auf das Alkoholzählwerk übertragen.
14“
3. Schwimmkörper,
Alkoholmeter-
seder u. Stoßhebel.
4. Fallhebel, Kurve
und Alkoholrad.