12. Zuflußeinrich-
tungen am
Schwimmertopf.
13. Uebermäßige
Geschwindigkeit
des Zuflusses und
Verstopfen des Ab-
flußrohres.
12. Der dem Apparat zufließende Branntwein tritt durch das Rohr R“ ein (Fig. 1 u. 2)
und gelangt zunächst in die Dose E. Diese wird durch den Einsatz e in zwei Theile getrennt. Bis
nahezu auf den Boden des inneren Theiles reicht das in den Topf I führende Rohr b; anderer-
seits erweitert sich die Dose nach oben zu einem flachen Sammelcylinder A und findet in dem auf-
steigenden Rohr a unmittelbare Fortsetzung a endet in einem den Topf I überragenden Aufsatzbecken à4',
von welchem aus nach unten das Rohr in den Topf führt (vergl. insbesondere Fig. 1). Ober-
halb des Cylinders A findet sich ein ähnlicher flacher Cylinder B mit rohrartigem, nach unten durch
A hindurch reichendem Stutzen, welcher das Rohr b umschließt; das letztere steht duxch zwei Löcher
mit dem Cylinder B und dessen Fortsatz in Verbindung. Die in den Topf I führenden Rohre b
und c enden im IJuneren des Topfes in zwei ringförmige Rohre, die Schlangen di# und de, welche
auf ihrem Umfange mit Oeffnungen versehen sind, wie sie Fig. 1 andeutet. Die Schlangen liegen
so, daß der Schwimmer F#in der Mitte zwischen ihnen schwebt.
Die Wirksamkeit dieser Einrichtungen ist folgende: Man gehe davon aus, daß der Apparat
mit irgend einer alkoholischen Flüssigkeit gefüllt ist, und daß demselben zunächst durch das Einfluß-
rohr #“ hindurch Branntwein zuströmt, welcher alkoholärmer, also dichter ist als die bisherige
Füllung der Dose E. Die neuzuströmende Flüssigkeit wird dann in der Dose zu Boden sinken und
die bisherige, weniger dichte Füllung aufsteigen, bis die ganze Dose mit dichterem Branntwein er-
füllt sein und die leichtere Flüssigkeit nur oberhalb derselben lagern wird. Dauert der Zufluß der
dichteren Flüssigkeit fort, so wird zwar nach und nach auch die leichtere Füllung im Cylinder A
und später im Steigrohr a gehoben werden, vorerst aber drückt neuer Zufluß den Branntwein aus
dem inneren Theil der Dose E in das Rohr b hinein, und da der Eingang des letzteren in den
Topf tiefer liegt als das obere Ende von a, so wird der dichte Branntwein schließlich durch die
obere Schlange di in den Topf eintreten. Ist dagegen der in die Dose E neu einströmende Brannt-
wein leichter als die Füllung der Dose, so steigt er auf und nimmt seinen Weg durch das Steig-
rohr à bis in das Aufsatzbecken Al. Von dort gelangt er durch das Rohre von unten her in die
Schlange de und in den Topf.
Demzufolge wird der schwerere Branntwein stets von oben her durch d#, der leichtere von
unten her durch de in den Topf einströmen; da nun der erstere das Bestreben hat, von oben nach
unten zu sinken, der letztere von unten nach oben zu steigen, so findet um den Schwimmer P herum
eine fortdauernde Bewegung der Flüssigkeit statt, eine Schichtenbildung ist ausgeschlossen und der
Gewichtsverlust des Schwimmers wird, wie er es soll, der mittleren Dichte der sämmtlichen durch
den Topf I hindurchfließenden Branntweinmengen entsprechen.
In gleicher Höhe mit den Mündungen der Zuflußrohre b und c münden zwei Ablaufrohre
m und n (Fig. 1; in der Ansicht der Fig. 2 werden sie durch den Topf I verdeckt), welche sich zu
dem Steigrohr k vereinigen; der aus K überströmende Branntwein sammelt sich in dem weiteren
Rohr K und fließt von hier durch i hindurch in die Trommel.
» Die Sammelcylinder A und B sind bei älteren Konstruktionen des Alkoholmessers nicht
vorhanden:; sie sind später hinzugefügt worden, um Versuche zu verhindern, durch plötzliche und starke
Zuflüsse von dichtem, alkoholarmen Branntwein, oder durch gewisse künstliche Abwechselungen von
schweren und leichten Zuflüssen die Wirksamkeit der Rohreinrichtungen a, d, c aufzuheben. Denn
wenn dies gelänge, so würde der schwere Branntwein von unten, der leichte von oben her in
den Topf eintreten, es entstände Schichtenbildung, welche zu einer Verfälschung der Schwimmer-
angaben führt.
13. Die Geschwindigkeit des Zuflusses zum Alkoholmesser wird zwar durch die Weite des
Eingangsrohres R“ und der vor demselben liegenden Leitungen in gewisse Grenzen eingeschränkt,
immerhin liegt die Möglichkeit noch vor, mit Absicht oder durch grobe Fahrlässigkeit die Geschwin-
digkeit so weit zu steigern, daß der in den Topf I einströmende Branntwein nicht schnell genug in
die Trommel abfließen kann. In solchem Falle steigt die Flüssigkeit im Topf an und läuft schließlich
über. Um nun zu verhüten, daß der überlaufende Branntwein aufgefangen wird, und um jedenfalls
zu sichern, daß ein derartiger Vorgang zur Kenntniß der Steuerbehörde gelangt, ist am Topf 1I
seitwärts oben ein kleines Ueberlaufbecken (Fig. 2) angesetzt. Füllt sich das Becken bis zu einer
gewissen Höhe mit Flüssigkeit, so läuft diese durch das in dem Becken hoch hinauf geführte Rohr O
ab. Letzteres mündet unmittelbar über einem in das gemauerte Fundament eingesetzten Rohrstutzen