Full text: Zentralblatt für das Deutsche Reich. Siebenunddreißigster Jahrgang. 1909. (37)

6. Altoholrad, 
Bremsfeder. 
7. Erzenkrische 
Befestigung der 
Rolle r. 
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fältigt man mit der Zahl der Zähne zwischen dem Striche des Zeigers und dem nächsten Kurven- 
strich und zählt das Ergebnis der Angabe des nächsten Kurvenstrichs zu oder zieht es davon ab, 
je nachdem dieser Kurvenstrich unter oder über dem Zeigerstriche steht. 
(2) Hat man z. B. ermittelt, daß der Zeiger drei Zähne über 876 steht, so findet man 
durch die oben angedeutete Berechnung, daß zwischen 87,5 und 90 Prozent, zwischen denen sich 
an der Rurve dreizehn Zähne befinden, der Fortgang um einen Zahn O/,9 Prozent ausmacht, 
mithin sind drei Zähne = 0,,7 Prozent, und es ergibt sich die Ablesung zu 87, +M 0,657 = 38% 
Prozent. Hätte der Zeiger ebensoviele Zähne unter 87,6 gestanden, so wäre die Ablesung bei 
gleicher Zahl der Zähne zwischen 85 und 87,5 Prozent 87,.,53- 0,5: = 86,08 Prozent. 
5l 23. 
(1) Auf die Achse des Fallhebels ist das Alkoholrad K mit einer die Achse umschließenden 
Buchse lose aufgestect. Der Arm „X des Fallhebels enthält zwei nach unten hin sich verengende 
Aussparungen, sogenannte Taschen (Abbildung 3, die Deckplatte ist hier abgenommen). Durch 
die Mitte dieser Taschen geht der hintere Teil des Kranzes des Alkoholrades Z, wodurch vier 
Kammern entstehen. In jede dieser Kammern ist eine kleine Kugel eingelegt. Bei der Aufwärts- 
bewegung des Armes H werden diese Kugeln in den engeren Raum der Kammern gepreßt,w sie 
drücken von beiden Seiten gegen den Kranz des Alkoholrades und klemmen dadurch das Rad 
an dem Arme KN fest. Das Alkoholrad muß sich daher mit dem Fallhebel drehen. Bei der 
Abwärtsbewegung des Armes gelangen dagegen die Kugeln in den weiteren Raum der Kammern; 
das Rad wird dann nicht mitgenommen und außerdem an einer Rückwärtsbewegung noch durch 
ein besonderes Gesperre gehindert, durch welches der vordere Teil des Radkranzes geht. Dieses 
Gesperre ist in dem an der Trogwand befestigten Ansatzstücke L (Abbildungen 2 und 4) angebracht. 
Demgemäß dreht sich das Rad nur bei der Aufwärtsbewegung des Fallhebelarms I, also immer 
nur von rechts nach links, und zwar, da es auf derselben Achse wie der Fallhebel sitzt, um den- 
selben Winkel wie dieser. Da nun die Größe dieses Drehungswinkels von der Stüärke des 
Branntweins im Schwimmertopf abhängig ist, so schreitet das Alkoholrad bei jeder Trommel- 
girhung #um einen Betrag fort, welcher der Stärke des in die Meßuhr geleiteten Branntwei#s 
entspricht. 
(2) Um zu verhindern, daß das Rad durch Erschütterungen bewegt wird, ist noch eine 
Bremsfeder § aus Neusilber (Abbildung 4) vorgesehen, die von außen an zwei Stellen gegen 
den Kranz des Rades drückt. Die Bremsfeder wird auf einen an der Trogwand befindlichen 
Stift gesteckt, zu welchem Zwecke sie in ihrer Mitte eine durchbohrte halbkugelförmige Vertiefung 
hat. Um ein Abgleiten von dem Rade zu verhindern, ist die Feder an ihrem oberen Ende mik 
zwei Lappen versehen, die das Rad zu beiden Seiten umfassen. 
(6) In besonderen Fällen wird an Stelle der Bremsfeder aus Neusilber eine Bürstenbremse 
benutzt, deren Bürsten an beiden Flächen der durchbrochenen Alkoholradscheibe aufliegen. Die 
Bürsten sind an zwei beweglichen Armen befestigt; ihre Wirkung auf das Alkoholrad kann mittels 
einer diese Arme verbindenden geränderten Schraube geregelt werden. 
§5 24. 
(1) Zur Berichtigung der Winkelbewegung des Fallhebels und damit auch der Jäwesenk 
des Alkoholrades bei der Prüfung der Meßuhr durch die Kaiserliche Technische Prüfungsstelle 
oder die Sachverständigen ist die auf dem Kleeblatt II aufliegende Rolle r (Abbildungen 3, 3a 
und 3b) exzentrisch an einer Kreisscheibe befestigt. Durch Drehung dieser Scheibe wird die Ent- 
fernung der Rolle von der Achse des Fallhebels, d. i. die Länge des Hebelarms H, geändert; 
die Hebellänge bedingt aber den Winkel, um den der Fallhebel und mit ihm das Alkoholrad bei 
jeder Trommelkippung sich drehen. · 
(2) Von der Prüfungsstelle ist die Länge, die der Hebelarm K bei der erstmaligen Prüfung 
der Meßuhr hatte, dadurch angemerkt, daß rechtwinkelig über den Rand der Kreisscheibe am Fall- 
hebel (Träger der Rolle„) und den Rand des Fallhebels eine geradlinige Moarke eingerissen ist 
(Abbildung 3a).
	        
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