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23. In Teil III 38 ist folgende Erläuterung aufzunehmen:
„Zu
Nr 3
und 353.
38. Anweisung zur Unterscheidung des Patentterpentinöls
vom Terpentinöl.
Bestehen Zweifel darüber, ob eine als Terpentinöl angemeldete Ware reines
Terpentinöl ist oder einen Zusatz von Mineralöl erhalten hat, so ist von der Zollstelle
die in der nachstehenden Ziffer 1 angegebene Prüfung vorzunehmen:
1. Untersuchung auf Bromaufnahmefähigkeit.
Eine Mischung von 50 cem Branntwein mit einem Weingeistgehalte von min-
destens 98 Gewichtsteilen in 100 mit 5 cem konzentrierter Salzsäure von der Dichte
1,124 wird in ein etwa 150 cem fassendes Becherglas gebracht und mit 0, cem des zu
untersuchenden Oles, welche mit einer geeichten Pipette abzumessen sind, versetzt. Das
Ol wird durch Umrühren mittels eines Glasstäbchens vollkommen gelöst.
Sodann läßt man aus einer in halbe Kubikzentimeter oder kleinere Unterabteilungen
geteilten Bürette von etwa 30 cem Inhalt die in nachstehendem Abs. 6 beschriebene
Bromsalzlösung unter fortwährendem Umrühren der Mischung einfließen.
Das durch die Salzsäure der Mischung freigemachte Brom wird anfangs von
dem Terpentinöl augenblicklich gebunden; erst nachdem fast vier Fünftel der im ganzen
erforderlichen Bromsalzlösung eingeflossen sind, fängt die Mischung an, sich gelb zu
färben. Diese Färbung verschwindet aber, auch wenn sie sattzitronengelb war, schon
nach wenigen Sekunden wieder. Wenn das Verschwinden der Bromfärbung etwa
½ Minute beansprucht, läßt man nur noch je ½ cem aus der Bürette auf einmal
ausfließen und beobachtet dabei stets die Zeitdauer bis zur völligen Entfärbung.
Hat die Entfärbung 1 Minute oder länger gedauert, so ist der Versuch als
beendet anzusehen. Bei manchen weniger reinen Terpentinölen und Kienölen tritt eine
dauernde Gelbfärbung schon vor Beendigung des Versuchs auf. In solchen Fällen
prüft man, ob einige Tropfen der Flüssigkeit, die eine Minute nach dem letzten Zusatz
von Bromsalzlösung zu entnehmen sind, in einer verdünnten Jodzinkstärkelösung (zu val.
nachstehenden Abs. 7) sofort eine liefblane Färbung hervorrufen. Erst wenn dies der
Fall ist, ist der Versuch als beendet anzusehen.
Sind 25 cem oder mehr Bromsalzlösung verbraucht worden, so liegt mineral-
ölfreies Terpentinöl der Nr. 353 vor. Bei einem Verbrauch von weniger als 25 cem
ist dies zweifelhaft. In diesem Falle muß die Probe nach der Vorschrift in
nachstehender Ziffer 2 von einem Chemiker untersucht werden.
Die zur Untersuchung erforderliche Bromsalzlösung wird hergestellt durch Auf-
lösung eines Gemisches von 13,3 g reinem bromsauren Kalium und 50 g reinem Brom-
kalium in destilliertem Wasser und Auffüllen dieser Lösung in einem Meßkolben von
1000 cem Raumgehalt bis zur Marke.
Die Jodzinkstärkelösung wird hergestellt, indem man 4 bis 5 g Stärkemehl mit
wenig Wasser zu einer milchigen Flüssigkeit zerreibt und diese in kleinen Mengen und
unter Umrühren zu einer siedenden Lösung von 20 g reinem Chlorzink in 100 cem
destilliertem Wasser zugibt. Man kocht, unter Ersatz des verdampften Wassers, bis die
Stärke möglichst gelöst und die Flüssigkeit fast klar geworden ist. Darauf wird mit
Wasser verdünnt, 2 g reines trockenes Zinkiodid hinzugefügt, zu 17 aufgefüllt und fil-
triert. Die klare Lösung ist in verschlossener Flasche, im Dunkeln ausbewahrt, haltbar.
Vor Anstellung des Versuchs verdünnt man einen Raumteil dieser Lösung mit der zehn-
fachen Raummenge Wasser und gibt von dieser verdünnten Lösung je 3 bis 4 cem in
einzelne Reagensgläser, in denen die Prüfung auf freies Brom, wie in vorstehendem
Abs. 4 angegeben, auszuführen ist.
2. Untersuchung mittels rauchender Salwpetersäure.
Zur Untersuchung dient der umstehend abgebildete Apparat, der von den Ver-
einigten Fabriken für Laboratoriumsbedarf, G. m. b. H., Berlin N, Scharnhorststr. 22,
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