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4. Medizinal- und Veterinärwesen.
Abereinkunft
zwischen dem Deutschen Reiche und Großbritannien über die Bekämpfung der Schlaf-
krankheit in dem Schutzgebiete Togo und in der Goldküstenkolonie, dem Aschanti-
Protektorat und den nördlichen Gebieten der Goldküste.
Vom 17. August 1911.
Die Kaiserlich Deutsche Regierung und die
Königlich Großbritannische Regierung haben zwecks
wirksamerer Bekämpfung der in dem Schutzgebiete
Togo und in der Goldküstenkolonie, dem Aschanti-
Protektorat und den nördlichen Gebieten der Gold-
küste als Schlafkrankheit bekannten Seuche die
folgende Vereinbarung getroffen:
Die genannten Regierungen werden:
1. Insoweit mit den verfügbaren Mitteln aus-
führbar, möglichst gründliche Untersuchungen über
die Ausbreitung der Schlafkrankeit in den ge-
nannten Gebieten durch sachverständige Arzte an-
stellen lassen,
2. sich gegenseitig Mitteilungen über das Auf-
treten, die Ausbreitung und über etwaiges Umsich-
greifen der Schlafkrankheit in den genannten Ge-
bieten zukommen lassen,
3. nach Maßgabe der den Gouvernements der
beiderseitigen Gebiete zur Verfügung stehenden
Mittel schlafkranke Personen behandeln und Vor-
beugungsmaßregeln gegen die Krankheit treffen,
4. den beiderseitigen örtlichen Behörden An-
weisung dahin geben, daß Eingeborene aus dem
Gebiete der einen Macht, die in dem Gebiete der
anderen Macht an Schlafkrankheit leidend betroffen
werden, unentgeltlich nach Maßgabe der Bestim-
mung unter 3 dieser Vereinbarung behandelt werden.
5. Die beiden Regierungen sollen berechtigt
sein, an den Grenzen der oben genannten Gebiete
Eingeborene des Gebiets der anderen Macht zurück-
zuweisen, falls bei ihnen Schlafkrankheit festgestellt
ist oder der Verdacht der Schlafkrankheit besteht.
6. Die beiden Regierungen sollen berechtigt
sein, den Grenzverkehr durch solche Maßregeln zu
beschränken, welche nötig erscheinen, um die Aus-
breitung der Schlafkrankheit zu verhindern, ver-
pflichten sich aber, die getroffenen Maßregeln un-
verzüglich einander mitzuteilen.
With à view to the more effectual combating
of the disease known aAs Sleeping Sickness in
the Gold Coast Colony, tbe Ashanti Protectorate,
the Northern Territories of the Gold Coast, and
in Togoland, His Britannic Majesty’s Govern-
ment and the Imperial German Government have
agreed as follows:
The said Governments shall:
1. As far as the means at their disposal
allow, cause the most thorough investigation
to be made by expert medical officers into the
(xTtent of Sleeping Sickness in the Colony and
Protectorates aforesaid.
2. Keep each other informed of the incidence,
extent and possible spread of Sleeping Sickness
in those dependencies.
3. Treat patients suflering from Sleeping
Sickness and take preventive measures against
the disease according to the means at the dis-
Dosal of the local Governments concerned.
4. Give instructions to their respective local
authorities that Natives of one dependency found
to be suffering from Sleeping Sickness in the
other shall be treated free of cost in accordance
with the arrangements made under §5 3.
5. The two Governments Shall have the
right to turn back at the frontiers of the above
mentioned dependencies native subjects of the
"other Power proved or suspected to be suffering
from the disease.
6. The two Governments shall have the
right to impose such restrictions on the frontier
trafftt as may be deemed necessary to prevent
the spread of Sleeping Sickness, but they under-
take to communicate to one another without
delay the terms of any restrictions so imposed.