Full text: Der Leumund der Sachsen

51 
VIII. Das Heer. 
Gur Aufrechterhaltung des Staates ist die bewaffnete WMacht 
notwendig. Was die unfres Landes im Laufe der Seit gethan, 
ist bedeutend genug gewesen, um auch für Fremde Gegenstand 
der Aufmerksamkeit zu werden. Als erstes Seugnis hierfür 
möge das stehen, was wir über die Zeteiligung der Meißner 
an den Mreuzzügen wissen. 
Da lesen wir in einem, wahrscheinlich zu Anfang des 
la. Jahrhunderts entstandenen alten deutschen Gedichte: „Des 
Landgrafen Ludwig des Frommen reuzfahrt“, bei einer aus- 
führlichen Schlachtbeschreibung, daß sie auf Berichten des meiß- 
nischen Ritters Günther von Biberstein, der selbst mit dabei ge- 
wesen, beruhe; derselbe ist nachmals nach Schlesien übersiedelt. 
Ein andrer Gewährsmann, herr Ulrich von Maltitz, hat ihm fol- 
gendes erzählt. Um die T#auern einer belagerten Stadt (nicht 
Akkon, wie in dem Gedichte steht) zu zerstören, haben die Be- 
lagerer ein Wurfgeschütz herangebracht und fügen den Belagerten 
eimpfindlichen Schaden zu. Diese beschließen einen Ausfall, um 
die nächsten Werke zu zerstören. Das Thor wird geöffnet, die 
Brücke niedergelassen und, mit starken scharfgeschliffenen Holz- 
äxten bewaffnet, schreitet eine zahlreiche Schar herüber. Zurg- 
graf Zurkard von Magdeburg hat die Wache bei den Werken; 
bei ihm liegen die meißnischen Ritter Zurggraf Heinrich von 
Dewin (Döben bei Grimma) mit fünf seiner Ritter, der biedere 
von Torgau, der Herr von Arnshaug, der Dogt Dietrich von 
Freiberg, Herr Ulrich von Maltitz und Herr Ludwig von 
Mieidlitz; im ganzen 40 Mann. Als die Sarazenen sich anschicken, 
4 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.