IV Vorwort.
Abzählreim und dergleichen der Nachweis wäre geführt
worden, daß darin wirklich altehrwürdige Vorstellungen
fortleben. (Siehe I, S. V.) Und dann wird die Hoffnung
ausgesprochen, daß ich im zweiten Hefte zu solcher Erläuterung
die geistvollen Aufsätze Rudolf Hildebrands: Ein Kinderlied
mit altem Hintergrunde' oder Metrisches aus dem Kinder-
liede' benutzen werde.
Dem Wunsche zu entsprechen habe ich um so mehr
Veranlassung, als diesem zweiten Hefte eine Sammlung von
Volkstümlichem aus Hildebrands litterarischem Vermächtnisse
beigegeben ist.
Daß dieser Anhang eine wertvolle Auszeichnung meines
Büchleins ist, brauche ich nicht besonders zu versichern. Welch
ein Schatz darin verborgen liegt, zeigt z. B. eine Vergleichung
der kurzen Notiz über den Olgötzen (s. S. 140) mit der
inhaltreichen Erörterung in den Beitr.z dtsch. Unterr. S. 126ff.
Oft steckt eben hinter knappen Bemerkungen Hildebrands die
ganze Fülle seines Wissens, seiner Phantasie, seines Gemüts.
Für die so gütige Erlaubnis zur Herausgabe spreche
ich den Angehörigen Hildebrands, sowie meinem ver-
ehrten Lehrer Herrn Professor Georg Berlit, der die
Erlaubnis vermittelte, auch an dieser Stelle meinen auf-
richtigen Dank aus.
Leipzig, Oktober 1898.
Dr. Pgkar Dähnhardk.