Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Zweites Heft. (2)

Spiele. 63 
285. Die Kinder bilden einen Kreis. Nach den ersten beiden Zeilen 
öffnen zwei Kinder den Kreis, und ein anderes tritt nun hinein. Bei 
den Worten: „Er will die Tochter haben“, tritt ein Kind, das vorher 
schon dazu bestimmt war, aus dem Kreise in dessen Mitte und wird 
dann von den Kindern „ausgeitscht“. 
3# Machet auf das Thor: 
Es kommt ein schöner Wagen. 
„½# Wer sitzet denn darin? :: 
Ein Mann mit goldnem Kragen. 
: Was will er, will er denn #:## 
Er will die Tochter (od. Name) haben. 
: Was hat sie denn gemacht ? 2 
Die hat ein Kleid gestohlen. 
# ½:Darum itsche, itsche aus : 
Sie hat ein Kleid gestohlen. ::# 
(Asmus lUa., Leipzig.) 
286. Ein Kind versteckt sich. Die anderen suchen es, indem sie singen 
Hat's 1 geschlagen, kommt immer noch nich', 
Hat's 2 geschlagen, kommt immer noch nich', 
u. s. w. 
Hat's 9 geschlagen, kommt immer noch nichl, 
Hat's 10 geschlagen, da guckt's, 
Hat's 11 geschlagen, da spuckt's, 
Hat's 12 geschlagen, da kommt's. 
Hierauf reißen alle aus, und das versteckte Kind hascht eins von 
ihnen, worauf das Spiel von neuem beginnt. 
(Siegert Ia., Oderan, wo das Spiel Heiliges Geisterspiel' heißt.) 
287. Außerhalb des von den Kindern gebildeten Kreises steht die Katze, 
das „Morle“. Innerhalb des Kreises sucht ein Mädchen, die „Bäuerin“, 
das Morle. Bei Strophe 5 kommt die Katze auf allen vieren in 
den Kreis. 
1. Frau Bäuerin sucht's Morle 
Und weiß nicht, woss ist. 
: Sie sucht's in allen Ecken, 
Ob's Morle wo ist.
	        
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