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den Königlich- Preußischen und Herzoglich- Sachsen-Koburg-Gothaischen Landen
dienen, wird eine besondere Uebereinkunft vorbehalten. In Absicht der Hoͤhe
des Chausseegeldes wird jetzo schon festgesetzt, daß es auf keinen Fall die Saͤtze
des Preußischen Tarifs vom 28sten April 1828. übersteigen soll.
Artikel 3.
Auf der im Art. 1. bezeichneten Straße soll das Chausseegeld nicht erhoben
werden:
1) von Pferden und Maulthieren, welche den Hofhaltungen des Königlichen
und des Hexzoglichen Hauses, imgleichen den landesherrlichen Gestüten
ehören;
2) bon öffentlichen Beamten, ohne Unterschied, ob es Militair-, Civil= oder
kirchliche Beamten sind, auf Oienstreisen, wenn sie sich durch Freikarten
ihrer vorgesetzten Behörden legitimiren, imgleichen von Offiziers zu Perde
und in Dienst-Uniform;
3) von Transporten, welche unmittelbar für Rechnung des Hofes oder der
Regierung der kontrahirenden Theile geschehen.
Artikel 4.
Damit diese Kunststraße auch für Handel und Verkehr möglichst frei benutzt
werden könne, soll von allen von Langensalza nach Lichtenfels, oder umgekehre
von Aichtenfels nach Langensalza durchgehenden Waaren ohne Unterschied, auf
der ganzen Strecke von der Preußisch-Gothaischen bis zur Baierisch-Koburgschen
Grenze, vom 1sten Oktober d. J. ab, keine Durchgangs-Abgabe, unter welchem
Namen es auch sey, erhoben werden.
Artikel 5.
Zwischen folgenden Preußischen Landestheilen, als:
dem Landkreise Erfurt,
dem Kreise Schleusingen,
dem Kreise Ziegenrück
einerseits, und sämmtlichen Koburg-Gothaischen Landen andererseits, soll vom
1sten Oktober d. J. ab dergestalt ein freier gegenseitiger Verkehr bestehen,
daß die von den beiderseitigen Unterthanen innerhalb jener Lande und Landestheile
zu verführenden Waaren aller Art, überall in Rücksicht auf Eingangs= und Aus-
gangsabgaben den eigenen inländischen Waaren völlig gleich behandelt werden,
anch nirgends einem Binnenzoll, es mag dieser unter dem Namen Geleit oder
unter einem andern Namen bis dahin bestanden haben, ferner unterliegen sollen.
Ausgenommen von dieser gegenseitigen Freiheit des Verkehrs sind:
1) Salz und Spielkarten, indem der Verkehr mit diesen Waaren den, in dem
Lande eines jeden der kontrahirenden Tbeile hierüber bestehenden Anord-
nungen unterworfen bleiben; 6
2) alle