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Befreiungen.
Wege- und Bruͤckengeld wird nicht erhoben:
1) Von Pferden und Maulthieren, welche den Hofhaltungen des Koͤnigli-
chen Hauses, imgleichen den Koͤniglichen Gestuͤten angehoͤren;
2) vom Armee-Fuhrwerke und von Fuhrwerken und Thieren, welche Mili-
tair auf dem Marsche bei sich fuͤhrt, desgleichen von Offizieren zu Pferde
im Dienst und in Dienst-Uniform;
3) von Personen adligen Standes und deren Gefolge, von Koͤniglichen
Beamten und deren Gefolge und von Predigern, nach der bisherigen
Observanz;
4) von oͤffentlichen Kouriers, imgleichen von ordinairen, Reit-, Kariol-, Fahr-
und Schnellposten und den dazu gehörenden Beiwagen und ledig zurück-
kehrenden Pferden;
5) von Transporten, die für unmitkelbare Rechnung der Regierung gesche-
hen, auf Vorzeigung von Freipdssen, imgleichen von Vorspann= und Lie-
serungsfuhren auf der Hin= und Rückreise, wenn sie sich als solche durch
den Fuhrbefehl ausweisen;
6) von Feuerlöschungs-, Kreis= und Gemeinde-Hülfsfohren, imgleichen von
Armen-- und Arrestantenfuhren;
7) von Düngerfuhren überhaupt; von anderen Wirthschaftsfuhren, einschließ-
lich derjenigen zur Anfuhr der Bau= und Brennmaterialien, in soweit
letztere mit eigenem Gespann geleistet werden, imgleichen vom Wirth-
schaftsvieh der Ackerwirthe, sedoch nur innerhalb der Gemeinde-Gränzen
und innerhalb der Feldmark, worin die von ihnen bewirthschafteten Grund=
stücke liegen;
8) von Kirchen= und Leichenfuhren innerhalb der Parochie;
9) von allem mit Chausseebau-Materialien beladenen Fuhrwerk;
10) von den Einwohnern zu Neu-Hardenberg, wenn sie nicht für Lohn fahren;
11) von Allem, was Personen adligen Scandes, Königliche Beamte und
Prediger von ihrem Zuwachse zum feilen Verkaufe verfahren, wenn der
gehörige Nachweis darüber durch Atteste geführt wird;
12) von allen anderen Reisenden in Chaisen oder anderen Reisewagen, wenn
ste mit eigenem Gespann fahren; fahren sic mit fremden Pferden, müs-
sen sie von jedem Pferde 10 Pfennige, wie es oben bestimmg ist, ent-
richten.
Gegeben Berlin, den 24. Februar 1839.
(L. S.) Friedrich Wilhelm.
Graf v. Alvensleben.
Tarif