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Das einmal angefangene Verfahren muß ununterbrochen fortgesetzt und
darf nur dann ausgesetzt werden, wenn die Verhaͤltnisse der Sache es erfor-
dern. Die Interessenten muͤssen nicht nur in dem ihnen durch die Vorladung
bezeichneten Termine, sondern auch an den folgenden Tagen, welche als Fort-
setzung eines und desselben Termins betrachtet werden, ohne weitere schriftliche
Einforderung sich einfinden, bis die Kommission die Verhandlung fuͤr geschlossen
erklaͤrt. Eine Prorogation der anberaumten Termine kann nur ausnahmsweise,
wenn der Antrag durch Bescheinigung erheblicher Hinderungsursachen begruͤndet
ist, bewilligt werden. Auch muß derjenige, welcher einen anderweitigen Termin
veranlaßt, die Kosten desselben allein tragen.
Diese Bestimmungen finden nicht blos in Beziehung auf den Anmeldungs-
Termin, sondern auf alle folgende Termine Anwendung.
s. 8#.Nach Beendigung des Anmeldungs-Termins entscheidet die Kom-
mission über die Zuldssigkeit der Provokation und faßt in Ansehung aller nicht
angemeldeten Ansprüche den Präklusionsbescheid ab, welcher nach Worschrift des
K. 6. öffentlich bekannt zu machen ist. Gegen die Präklusion findet die Resti-
tution nach den Bestimmungen des III. Abschnicts Titel XIV. der Allgemeinen
Gerichtsordnung Statt; es muß jedoch derjemge, welcher die Restiturion erlangt.
alle Kosten tragen, welche durch die Umänderung des bisherigen Verfahrens in
Folge seines spaäteren Emtretens herbeigeführt werden.
5. 0. Hiernächst wird ein Instruktions-Termin zur Feststellung der Theil-
nahmerechte und der Theilungsmasse, so wie zur Erklärung der Interessenten
über den Theilungsfuß und die Ausgleichungsgrundsätze angesetzt, wozu dieselben
unter dem Prhudiz, daß die Ausbleibenden an die Beschlüsse der Erschienenen
gebunden sind, vorgeladen werden.
Der Kommission bleibt, wo die Verhälenisse es gestatten, überlassen, diese
Gegenstände auch schon in dem Anmeldungs-Termine zu erledigen, wie ihr denn
überhaupt freistehr, die verschiedenen Termine, wo es angemessen erscheint, zu-
sammenzuziehen.
Die gegenseirigen Gerechtsame werden rücksichtlich der Nichterschienenen
in dem Maaße für richtig angenommen, wie sie von den Erschienenen angege-
ben worden.
Die Theilhaber eines gemeinschaftlichen Interesses müssen sich, insofern
von dessen Wahrnehmung gegen einen Dritten die Rede ist, den Deschlüsse
der Mehrheit, welche nach der Zahl der selbstständigen Jagdberechtigungen
rechnet wird, unterwerfen.
Dagegen ist zu den im §. 19. der Theilungs-Ordnung erwähmten Be-
schlüssen eine Stimmenmehrheit von zwei Dritteln der erschienenen Betheiligten
lerheunsg deren Zahl in gleicher Weise wie vorstehend berechnet wird.
Zu gänzlicher Beseitigung der Rücksicht auf die Terrain-Verschiedenhei-
ten wird Einstummigkeit aller Betheiligten erfordert.
10. In dem Instruktions-Termine (5. 6.) haben sich die Betheilig-
ten