— 241 —
a) die Handhabung der Ortspolizei, so weit sie nicht besondern Be-
hoͤrden uͤbertragen ist;
b) die Verrichtungen eines Hülfsbeamten der gerichtlichen Polizei;
P)alle örtlichen Geschäfte der Kreis-, Bezirks-, Provinzial= und all-
zemeinen Staatsverwaltung, sofern nicht andere Behörden dazu
estimmt sind. «
Die Fuͤhrung der Personenstandsregister und die Verrichtungen des
Polizei-Anwaltes können dem Gemeindevorsteher gegen seinen Willen
nicht übertragen werden;
2) die Beschlüsse des Gemeinderathes vorzubereiten und auszuführen.
Der Gemeindevorsteher hat die Ausführung solcher Beschlüsse des
Gemeinderathes zu beanstanden, die er für das Gemeindewohl nachthei-
lig erachtet. Erfolgt alsdann in der nächsten Gemeinderaths-Sitzung
keine Verständigung der beiden Gemeinde-Behörden, so ist die Entschei-
dung des Kreisausschusses einzuholen. Dasselbe gilt für den Fall, daß
der Gemeindevorsteher die Ernennung des gewählten Einnehmers
(G. 112.) beanstanden zu müssen glaubt;
3) die Gemeinde-Anstalten zu verwalken und diejenigen, für welche besondere
Verwaltungen eingesetzt sind, zu beaufsichtigen;
4) die Einkünfte der Gemeinde zu verwalten, die auf dem Etat oder beson-
dern Gemeinderaths-Beschlüssen beruhenden Einnahmen und Ausgaben
anzuweisen und das Rechnungs= und Kassenwesen zu uberwachen. Von
jeder regelmäßigen Kassenreoision ist dem Gemeinderathe Kenntniß zu
eben, damit er ein Mitglied oder mehrere abordnen könne, um diesem
eschäfte beizuwohnen; bei außerordentlichen Kassenrevisionen ist der
Vorsitzende oder ein von demselben ein= für allemal bezeichnetes Mitglied
des Gemeinderathes zuzuziehen;
5) die Gemeinde in Prozessen zu vertreten;
6) das Eigenthum der Gemeinke zu verwalten und ihre Rechte zu wahren;
7) die Gemeindebeamten, nachdem der Gemeinderath darüber vernommen
worden ist, anzustellen und dieselben, einschließlich des Gemeinde-Einneh-
mers, zu beaufsichtigen;
8) die Urkunden und Akten der Gemeinde aufzubewahren;
9) die Gemeinde nach Außen zu vertreten und Namens derselben mit Be-
hörden und Privatpersonen zu verhandeln, den Schriftwechsel zu führen
und die Gemeinde-Urkunden in der Urschrift zu vollziehen. Die Aus-
fertigungen der Urkunden werden Namens der Gemeinde von dem Ge-
meindevorsteher oder seinem Stellvertreter gültig unterzeichnet;
10) die Gemeinde-Abgaben und Dienste nach den Gesetzen und Beschlüssen
auf die Verpflichteten zu verkheilen, die Hebelisten (Rollen) aufzustellen
und, nachdem sie vollstreckbar erklärt sind, die Beitreibung zu verfügen.
Die Hebelisten müssen, bevor dieselben vollstreckbar erklärt werden, vier-
zehn Tage offen gelegt sein.
. 115.
Sowohl zur dauernden Verwaltung einzelner Geschäftszweige, als 1
(Nr. 3254.) Er-