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Gesetz-Sammlung
für die
Königlichen Preußischen Staaten.
— Nr. 4.
(Nr. 3361.) Vertrag zwischen Sr. Majestät dem Könige von Preußen und Sr. Hoheit
dem Herzoge von Anhalt-Bernburg, wegen Bestellung des Königlich Preu-
Lischen Ober-Tribunals zu Berlin zum obersten Gerichtshofe in Straf-
sachen und in Disziplinarsachen der Richter für das Herzogthum Anhalt-
Bernburg, vom 22. Februar 1851.; ratifzirt den 3/6. März 1851.
N.# Se. Majestät der König von Preußen dem Wunsche Sr. Hoheit
des Herzogs von Anhalt--Bernburg mit Bereitwilligkeit entgegengekommen sind,
die Enscheidung der in dem Herzogthume Anhalt-Bernburg vorkommenden
Strafsachen und Disziplinarsachen für Richter in oberster Instanz dem Königlich
Peußischen Ober-Tribunal zu übertragen, sind zur Feststellung der hiefür
erforderlichen ndheren Beslimmungen
Königlich Preußischer Seits:
der Geheime Legationsrath Hellwig
und
der Geheime Justizrath Bischoff,
Herzoglich Anhalt-Bernburgscher Seits:
der Staats-Anwalt Petri,
zusammengetreten, und haben, unter Vorbehalt der landesherrlichen Ratifkation,
folgenden Vertrag geschlossen:
Artikel 1.
Das Königlich Preußische Ober-Tribunal zu Berlin bildet in Strafsachen
md in Disziplinarsachen der Richter den obersten Gerichtshof für das Herzog-
thum Anhast Bernburg.
Artikel 2.
Dem Verfahren und den Entscheidungen sollen Seitens des Königlich
Meußischen Ober-Tribunals die in dem Herzogthume Anhalt-Bernburg gelten-
den Gesetze zum Grunde gelegt werden.
Jahtgang 1851. (Nr. 3361.) 4 Jedoch
Ausgegeben zu Berlin den 17. März 1851.