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Seiner Majestaͤt des Koͤnigs von Preußen:
Allerhöchst Ihren Geheimen Ober-Finanzrath Friedrich Leopold
Henning
und .
Allerhoͤchst Ihren Geheimen Legationsrath Alexander Max
Philipsborn;
Seiner Hoheit des Herzogs von Anhalt-Dessau-Cöthen:
Hochst Ihren Staatsminister und Wirklichen Geheimen Rarh Albert
Friedrich von Ploetz
und
Hoöchst Ihren Regierungsrath Carl Schettler;
und "
Seiner Hoheit des Herzogs von Anhalt-Bernburg:
Hoͤchst Ihren Staatsminister und Geheimen Rath Maximilian
Theodor von Schaͤtzell
und
Hoͤchst Ihren Regierungsrath Heinrich Hempel,
folgender Vertrag unter dem Vorbehalte der Ratifikation geschlossen worden:
Artikel 1.
Damit die Hindernisse auch ferner beseitigt bleiben, welche einer völligen
Freiheit des gegenseitigen Verkehrs zwischen den Königlich Preußischen und den
Herzoglich Anhaltischen Landen in der Verschiedenheit der Besteuerung innerer
Erzeugnisse entgegenstehen würden, wollen Ihre Hoheiten die Herzöge von An-
halt die Besteuerung des Brannweins, des Bieres und des Tabacksbaues über-
einstimmend mit der in Preußen gesetzlich bestehenden Besteuerung in Ihren Lan-
den fortdauern lassen, oder soweit dies noch nicht der Fall ist, bewirken.
Demgemäß wird vom Tage der Ausführung dieses Vertrages an, nach
Maaßgabe der deshalb in Preußen jetzt oder künftig bestehenden Vorschriften,
sowohl den Steuersätzen, als auch den Erhebungs= und Kontrolformen nach,
in den Anhaltischen Landen eine Branntweinsteuer, eine Braumalgzsleuer, ferner
soweit in denselben Taback gebaut wird oder gebaut werden möchte, eine Steuer
vom inländischen Tabacksbau, endlich für den Fall, daß innerhalb der gedach-
ten Lande Weinbau zur Kelterung von Most für Rechnung von Privalpersonen
betrieben würde, eine Weinsteuer erhoben werden.
Artikel 2.
Ihre Hoheiten die Herzöge von Anhalt werden die den vorstehenden Ver-
abredungen entsprechenden Gesetze und Berordnungen, soweit es noch nicht ge-
Jahrgang 1854. (Nr. 3977.) 21 ehen