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kohlen eines bergmaͤnnischen Technikers, eine Untersuchung des Lagers
in Hinsicht auf Umfang und Beschaffenheit, auf die Moͤglichkeit einer
Entwässerung oder Bewässerung zu veranstalten, ein förmlicher Bewirth-
schaftungsplan zu entwerfen und der jährliche Abnutz, soweit derselbe
nachhaktig zu entnehmen, etatsmaßig festzustellen.
Die Schätzung erfolgr in der Weise, daß für das im Durchschnitt der
letzten sechs Jahre geworbene und konsumirre, oder verkaufte Material, inso-
weit dasselbe den Ekat nicht übersteigt, der aus den Rechnungen zu ermitltelnde
durchschnirtliche Verkaufspreis — und wenn ein solcher nicht nachgewiesen wer-
den kann, ein nach den Verkaufspreisen der Nachbarschaft uner Berücksichti-
gung der Absatzverhältnisse zu arbitrirender Anschlagspreis — berechnet, von
dem Erlös der Betrag der Werbungskosten in Abzug gebracht und von dem
so gefundenen Ertrage, mit Hinsicht auf die Unverlässigkeit der Revenüe, ein
Räckschlag von 40 bis 60 Prozent genommen wird. Der verbleibende Rest
stellt den Ertrag aus der Torfnutzung dar.
Wenn die Werbung und Benutzung des Torfs noch nicht seit sechs
Jahren staltgefunden hat, so findet zwar die Schätzung derselben im Uebrigen
nach den vorstehend gegebenen Bestimmungen statt; es wird aber der Umfang
der jährlichen Werbung und Benutzung dennoch nur auf den sechsten Theil der
ganzen, in der kürzeren Jahresreihe geworbenen und benutzten Torfmasse be-
stimmt. Torflager, welche nicht wenigsiens seit länger als Jahresfrist benutzt
worden, kommen gar nicht zur Schätzung.
In jedem Falle, da die Torfnutzung zur Schätzung gezogen wird, darf
die Oberfläcche des ganzen Grundstückes, welches für diese Benutzung während
der ganzen Jahresreihe successio in Anspruch genommen werden wird, nicht zu
anderweiter Nutzung veranschlagt werden. Es ist daher hier zu prüfen, ob
eine solche Veranschlagung (beispielsweise bei der Wiesennutzung) staltgefunden
habe, und ist in diesem Falle der dort angenommene Betrag der Nutzung zu
ermitteln und wieder abzusetzen.
Titel IXl.
Eisenerze.
Die Veranschlagung vorhandener Eisenerze setzt eine bergmannische Un-
tersuchung der letzteren und eine Prüfung ihrer Nachhaltigkeit voraus. Den
Maaßstab der Veranschlagung giebt der in den letzten sechs Jahren durch-
schnittlich stattgefundene, durch Kechnungen nachzuweisende Absatz von Erzen
an fremde Hüttenwerke, resp. der Umfang der durch die Rechnungen über den
Hüttenbetrieb nachzuweisenden Verarbeitung eigener Erze auf der eigenen Hütte
des Gutsbesiczers.
Insoweit die Nachhaltigkeit desselben durch jene Untersuchung auf min-
destens funfzig Jahre hinaus vollständig dargethan ist, wird die durchschnitt-
liche reine Revenüe eines Jahres ermittelt und selbige mit Hinsicht auf die
Jahrgang 1859. (Nr. 5047.) 23 chwan-