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Gesetz-Sammlung
für die
Königlichen Preußischen Staaten.
—Nr. 30. —
Inhalt: Gesetz, betreffend die Aufhebung von Stolgebühren für Taufen, Trauungen und kirchliche Aufgebote
in der evangelischen Landeslirche der älteren Provinzen der Monarchie, S. 267. — Bekanntmachung
der nach dem Gesetz vom 10. April 1872 durch die Regierungs-Amtsblätter publizirten landesherrlichen
Erlasse, Urkunden 2c., S. 272.
(Nr. 9572.) Gesetz, betreffend die Aufhebung von Stolgebühren für Taufen, Tranungen
und kirchliche Aufgebote in der evangelischen Landeskirche der älteren Provinzen
der Monarchie. Vom 3. September 1892.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Koͤnig von Preußen ec.
verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtages der Monarchie, für
den Geltungsbereich des Gesetzes, betreffend die evangelische Kirchenverfassung in
den acht älteren Provinzen der Monarchie, vom 3. Juni 1876 (Gesetz-Samml.
S. 125), was folgt:
Artikel 1.
Das anliegende Kirchengesetz für die evangelische Landeskirche der älteren
Provinzen, betreffend die Aufhebung von Stolgebühren für Taufen, Trauungen
und kirchliche Aufgebote, vom 28. Juli 1892 wird, soweit es eine Belastung der
Kirchengemeinden zu Gemeindezwecken (§. 3) und soweit es die Ausschreibung einer
Umlage für landeskirchliche Zwecke (I. 11 Absatz 2) anordnet, auf Grund des
Artikels 16 Absatz 3 des Gesetzes vom 3. Juni 1876 hierdurch bestätigt.
Artikel 2.
Die nach F. 2 Absatz 1 des Kirchengesetzes zu fassenden Beschlüsse der kirch-
lichen Gemeindeorgane bedürfen zu ihrer Gültigkeit nicht der Genehmigung der
staatlichen Aufsichtsbehörde (Artikel 24 Nr. 4 des Gesetzes vom 3. Juni 1876).
Artikel 3.
Dem nach §. 11 des Kirchengesetzes zu bildenden landeskirchlichen Fonds
wird vom 1. Oktober 1892 ab zur Gewährung von Beihülfen an Kirchen-
Gesetz. Samml. 1892. (Nr. 9572.) 51
Ausgegeben zu Berlin den 17. September 1892.