560
6. Pockenseuche.
§ 25.
Zunächst ist eine genaue äußere Besichtigung vorzunehmen. Es ist namentlich die
Beschaffenheit der Haut am Kopfe, besonders um das Maul und die Augen, ferner an der
inneren Fläche der Schenkel, am Bauche, an der Brust und an der unteren Fläche des
Schwanzes anzugeben. Ferner ist der Zustand der Schleimhaut der Nasenhöhle, des Kehl-
und Schlundkopfs und der Luftröhre festzustellen, dann sind Lungen, Herz, Milz, Leber,
Nieren, Magen und Darm zu untersuchen.
7. Schweineseuche und Schweinepest.
8 26.
A. Schweineseuche.
(1) Beim schnellen Verlaufe der Schweineseuche zeigen sich oft nur Veränderungen,
die der Blutvergiftung zuzurechnen sind. Es sind deshalb besonders die äußere Haut, die
serösen Hänte sowie Milz, Leber, Nieren, Herz, Muskeln und Lymphknoten zu untersuchen.
Häufiger aber findet sich gleichzeitig eine schwere Lungen-, Brustfell= und Herzbeutelentzündung.
Deshalb ist auch eine Untersuchung der Lungen, der Luftröhrenäste, der zugehörigen Lymph—
knoten, des Brustfells, des Herzbeutels und des Bauchfells vorzunehmen.
(2) In Fällen, wo die Schweineseuche einen langsamen Verlauf genommen hat, ist
auf die Untersuchung der Lungen, der Luftröhrenäste, des Lungen= und Rippenfells, des
Herzbeutels und der nachbarlichen Lymphknoten besondere Sorgfalt zu verwenden. Auch sind
der allgemeine Ernährungszustand und die Beschaffenheit der äußeren. Haut zu baachten.
B. Schweinepest.
(1) Hat die Schweinepest einen schnellen Verlauf genommen, so ist der Zustand der
äußeren Haut, der Milz, der Leber, der Nieren, des Herzens, der Muskeln und des Brust-
und Bauchfells zu ermitteln. Gleichzeitig ist die Beschaffenheit des Magens und Darmes,
namentlich des Blind= und Grimmdarms und der in den Gekrösen gelegenen Lymphknoten
festzustellen.
(2) In Fällen, wo die Schweinepest einen langsamen Verlauf genommen hat, ist von
besonderer Bedentung die Untersuchung des Magens und Darmes und der zugehörigen Lymph-=
knoten. In diesen Fällen ist die Untersuchung auch auf die übrigen Organe der Bauch-
höhle sowie auf die Organe der Brusthöhle und auf die Halsorgane auszudehnen. Dabei
ist der allgemeine Ernährungszustand nicht außer acht zu lassen.